München, Berlin (epd). Die Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern, Verena Bentele, hat am Dienstag vor einer dramatischen Lage der Pflege in Bayern gewarnt. Der Pflegereport der Krankenkasse DAK habe einen "Kipppunkt" bei der Pflege in Bayern voraussagt, sagte Bentele laut einer Mitteilung: "Bei der Pflege steuern wir in Bayern mit Ansage auf eine dramatische Situation für unzählige Menschen zu." In Bayern würden früher als in anderen Bundesländern bald deutlich weniger Pflegekräfte nachkommen als in Rente gehen.

Der am Dienstag veröffentlichte Pflegereport zeige, dass ohne neue Wege die großen Herausforderungen weder für die stationäre noch für die ambulante Pflege zu lösen seien. Pflege finde zu mehr als 80 Prozent zu Hause statt. Daher fordere der VdK mehr finanzielle und zeitliche Unterstützung für pflegende Angehörige. Der Sozialverband verlangt zudem, Plätze in der Tagespflege, in der Nachtpflege und in der Kurzzeitpflege mit Priorität auszubauen, mehr unabhängige Pflegeberatungen in Pflegestützpunkten und mehr geriatrische Einrichtungen in Kliniken zu schaffen.

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat laut dem in Berlin vorgestellten Pflegereport errechnet, dass sich die Lage in der Pflege weiter zuspitze, wenn die Generation der Babyboomer in den kommenden Jahren den Arbeitsmarkt verlasse. Dann fehlten nicht nur zusätzlich viele Fachkräfte, sondern die Zahl der Pflegebedürftigen steige deutlich an. In der Pflegeversorgung drohen laut dem Report in den meisten Bundesländern zum Ende des Jahrzehnts "Kipppunkte", die nur dann zu vermeiden oder nach hinten zu schieben seien, wenn genügend Nachwuchskräfte gefunden würden.

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