München (epd). Die Betreuung von kranken Kindern ist immer noch vor allem eine Sache der Mütter. Frauen stellten rund dreimal häufiger Anträge auf Kinderkrankengeld als Männer, teilte die Krankenkasse Barmer am Mittwoch in München mit. Das gelte für Bayern sowie für ganz Deutschland. Konkret in Zahlen: Bis Ende September seien in Bayern für dieses Jahr 27.000 Anträge für Kinderkrankengeld bei der Barmer eingegangen - 21.000 hätten Frauen gestellt, 6.000 Männer.

Bislang standen jedem Elternteil pro Kind und pro Jahr bis zu zehn Kinderkrankengeldtage zu. Ab dem 1. Januar 2024 sollen es 15 Tage im Jahr pro Kind sein. Für Alleinerziehende erhöht sich der Anspruch auf 30 Tage pro Kind. Wird ein krankes Kind stationär im Krankenhaus aufgenommen - und aus medizinischen Gründen auch ein Elternteil -, so kann auch in diesem Fall Kinderkrankengeld beantragt werden. Dieses wird nicht auf die 15 Anspruchstage angerechnet.

"Die Erhöhung der Kinderkrankentage sehen wir als positives Signal", sagte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern, Alfred Kindshofer. Es sei wichtig, dass Eltern entlastet würden, wenn ihr Kind krank sei. Deshalb sei es auch richtig, dass die Anspruchstage trotz Auslaufens der Sonderregelungen am 31. Dezember nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückgingen. In den Corona-Jahren 2021 und 2022 hatte es 55.900 beziehungsweise 48.900 Anträge auf Kinderkrankengeld bei der Barmer in Bayern gegeben.

Das Kinderkrankengeld beträgt in der Regel 90 Prozent des ausgefallenen Nettogehalts. Kinderkrankengeld gibt es für jedes gesetzlich versicherte Kind, das jünger als zwölf Jahre alt ist.

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