München (epd). Die Zahl der Organspenden nach dem Hirntod eines Spenders hat in Bayern im vergangenen Jahr zugenommen. Wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch mitteilte, lag die Zahl der Spender im Freistaat um 16 Prozent (18 Spender) höher als 2021. Deutschlandweit sei die Zahl der Spender 2022 um knapp sieben Prozent auf 869 Spender zurückgegangen, das waren 64 Spender weniger als 2021, hieß es.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres wiederum sind in Bayern und im Bundesgebiet die postmortalen Organspenden nach oben gegangen, informierte Holetschek. Im ersten Halbjahr 2023 gab es in Bayern demnach 63 Organspender, im Vorjahreszeitraum 61. Bundesweit habe es im selben Zeitraum einen Anstieg um 19,5 Prozent auf insgesamt 570 Spender gegeben.

Holetschek warb anlässlich der Jahrestagung der Transplantationsbeauftragten am Mittwoch in München erneut für eine Reform der Organspende. Er spricht sich für eine sogenannte Widerspruchslösung aus. Derzeit gilt in Deutschland, dass ein Spender vor seinem Tod ausdrücklich vorher zugestimmt haben muss. Bei der Widerspruchslösung müssen sich Bürgerinnen und Bürger zu Lebzeiten gegen eine Organspende aussprechen. Andernfalls kommen sie für eine Organspende infrage.

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation, die das Gesundheitsministerium zitiert, wurden 2022 in Bayern 545 Organe transplantiert, deutschlandweit 2.751 Organe. Mehr als die Hälfte der verpflanzten Organe waren Nieren.

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