Augsburg (epd). Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat die Demonstrationen gegen die AfD als wichtiges Signal gegen wachsenden Extremismus gelobt. Er habe bislang das Gefühl gehabt, dass die hohen Umfragewerte und Wahlerfolge der AfD "niemanden hinter dem Ofen" hervorlocken, sagte Schuster der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). Das habe ihm Sorgen gemacht. "Deshalb bin ich erfreut, wenn Leute jetzt auf die Straßen gehen und ihren Unmut zum Ausdruck bringen."

Er hoffe, dass die Menschen auch im Alltag Zivilcourage zeigen, betonte Schuster: "Wenn im persönlichen Gespräch, am Arbeitsplatz, in der Familie, im Bekanntenkreis, im Sportverein oder in der Jugendgruppe jemand aufsteht und Ideologien äußert, die rassistisch, menschenverachtend oder antisemitisch sind, aufstehen und sagen: 'Weißt du, was du da gerade gesagt hast?'". Man müsse Menschen mit einer solchen Einstellung den Spiegel vorhalten. "So lässt sich eine Menge erreichen."

Wie in den vergangenen Tagen sind auch für dieses Wochenende in Deutschland zahlreiche Demonstrationen gegen Rechtsextremismus geplant. Nicht nur in Großstädten wie Berlin, Köln, Frankfurt am Main oder München sind Kundgebungen geplant, auch in kleineren Städten wollen Menschen ein Zeichen gegen Rassismus, Demokratie- und Menschenfeindlichkeit setzen.

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