Pfarrer Roland Thürmel nimmt Sonntagsblatt-Reporter Hubert Mauch mit auf eine Spritztour durch Regensburg - in seinem Elektroauto: "Was man jetzt noch hört, sind die reinen Fahrwerksgeräusche. Wir fahren jetzt gerade über Kopfsteinpflaster in der Regensburger Altstadt, aber was man definitiv nicht hört, ist irgendein Motor."
Der Pfarrer ist von seinem Elektroauto begeistert und gibt auch gleich Gas. Fahrer und Beifahrer drückt es in den Sitz des kleinen 5-Sitzers mit den 80 PS: "Und jetzt hat jeder Beifahrer meist ein Grinsen im Gesicht und das ist dann so der Moment, wo ich mir denke: ja, Elektro-Autofahren macht definitiv Spaß. Aber man muss fast schon aufpassen, dass man Modus eins ist, denn ich will entspannt ankommen, fahre entsprechend und so möchte ich mit meinem Elektroauto auch umgehen."
"Ein Elektroauto fahren macht definitiv Spaß"
Entspannt, effizient und CO2-neutral unterwegs zu sein, das ist für ihn die neue Qualität des Fahrens: "Und nicht mehr: ich bin laut, ich bin schnell, ich mache auf mich aufmerksam und diese Dinge. Das brauch ich so nicht."
Betankt wird das E-Auto in der heimischen Garage mit Ökostrom, zusätzlich ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Pfarrhauses: "Wir fahren mit diesem Auto mit nahezu null CO2-Emissionen und sparen auch noch Geld. Da war für uns klar, es gibt für uns nichts anderes mehr als ein Elektroauto."
E-Autos sind ideal für Pendler und Familien
Reichweitenprobleme haben die Thürmels keine. Er und seine Frau benutzen das Fahrzeug überwiegend für kurze Strecken. 60.000 Kilometer sind sie schon damit gefahren. Als Zweitauto haben sie noch eines mit Verbrennungsmotor für ganz lange Strecken.
"Das ist jetzt ein Auto mit einem kleinen Akku, 22 Kilowattstunden, das ist optimal für Stadt und Umland und für einen Pendler das ideale Fahrzeug. Der sollte sich vielleicht gar keinen größeren Akku kaufen. Also für die kurzen Strecken ein Auto und für die großen Strecken eins. Wenn man als Familie sowieso zwei Autos hat, dann ist das die perfekte Lösung." Fürs Tanken braucht er zehn Sekunden, sagt er, denn so lange dauert es, um sein E-Auto Zuhause in der Garage anzustecken. Es lädt automatisch auf, während er auf dem Sofa sitzt oder andere Dinge tut: "Ich schaue manchmal auf Leute, die an der Zapfsäule stehen und denke, diese Lebenszeit geht für mich jetzt nicht mehr verloren."
"Wenn ich jetzt in einen Verbrenner einsteige, habe ich das Gefühl, ich fahre mit einem Traktor durch die Gegend."
Allerdings wünscht er sich an seinem E-Auto eine ganz normale Haushaltssteckdose: "Wo man dann, wenn man auf dem Campingplatz steht, das Auto einfach mal anstecken kann. Oder dass ich den Strom ins Haus zurückholen kann. Denn eigentlich sitze ich auf einem sehr großen Akku, der könnte sich im Haus nochmal sehr viel nützlicher machen." Sozusagen als Speicher, denn ausgelastet ist der Akku durchs Fahren nicht wirklich.