Seit 2013 hat die Münchner Polizei einen eigenen Frauenchor. Über 40 Frauen aus den verschiedensten Bereichen - von der Mordkommission zur Personalverwaltung, vom Polizeipräsidium München über das Innenministerium zum Bayerischen Landeskriminalamt singen dort mit, erklärt Chorleiterin Evi Haberberger. Am 6. Januar lädt der Frauenchor ein zum Benefizkonzert in der Erlöserkirche in München.

Warum gibt es einen Frauenchor der Münchner Polizei?

Evi Haberberger: Die Münchner Polizei hat bereits seit über 100 Jahren einen Männerchor. Nun gibt es seit über 20 Jahren auch Polizistinnen, die auch gerne singen und vor allem gemeinsam singen wollten. So fand ich mit der zweiten Gründerin Anna Iwanowski (Vorsitzende unseres Vereins und Organisatorin) im Jahr 2013 etwa 30 Mitstreiterinnen bei der Polizei (Polizeipräsidium, Landeskriminalamt, Innenministerium, Bereitschaftspolizei in München), die gemeinsam auch den Frauenchor auf die Beine gestellt haben.

Prägt der Beruf den Chor – musikalisch oder inhaltlich? Tragen Sie Uniform?

Haberberger: Unser Repertoire ist sehr breit gefächert, aber natürlich singen wir auch gerne Lieder wie etwa den Kriminaltango mit Vetug zur Polizei. Außerdem achten wir schon darauf, dass unsere Lieder zwar durchaus auch humorvoll sein dürfen, aber zu einem gewissen Grad seriös sein sollten und angemessen, da wir natürlich die Polizei repräsentieren bei unseren Auftritten. Die Kleidung ist oft schwarz mit einheitlichen Schals, aber wir singen auch im Chordirndl und seit diesem Jahr auch manchmal in der schönen blauen Uniform. Je nach Anlass und Programm.

Was singen Sie am 6. Januar 2019?

Haberberger: Wir singen seit vier Jahren immer am Dreikönigstag zum Abschluss der Weihnachtszeit, immer als Benefizkonzert unter einem bestimmten Motto. Dieses Jahr ist der Weg nach Bethlehem das Thema: angefangen bei der Verkündigung des Engels mit "Gabriels Message" begleiten wir Maria sozusagen auf dem Weg zur Krippe, etwa durch "Maria durch ein Dornwald ging". Dort singen wir verschiedene Wiegenlieder für das Christkind wie das polnische "Lulajze Jezuniu" und den Jubel der Engel mit einem "Gloria" und "Halleluja". Im letzten Teil versuchen wir den Weihnachtsfrieden in die Welt zu tragen mit etwas moderneren Weihnachtsliedern wie "Es werde Licht".

Wann und wie üben Sie?

Haberberger: Wir proben einmal pro Woche immer dienstags, eine Stunde mit dem kleineren Vokalensemble und dann 90 Minuten mit dem großen Chor. Darüber hinaus fahren wir zweimal im Jahr zu einem sehr intensiven Probenwochenende und setzen vor Konzerten Probentage fest. Eine Herausforderung ist es dabei durchaus, dass durch Schichtdienst und Einsätze viele der Frauen nicht immer kommen können und zu Hause lernen müssen.

Das macht die Probenarbeit nicht ganz einfach, aber das Singen ist dennoch ein wunderbarer Ausgleich zum oft nicht einfachen Polizeidienst. Die Musik ist eine "heile" und heilende Welt neben der beruflichen, in der gerade die Polizei fast nur mit den dunklen Seiten des Lebens konfrontiert ist. Das Singen ist physisch und psychisch ein toller Ausgleich und der Chor für uns ein immens wichtiger Ort der Freundschaft und des Abschaltens.

Benefizkonzert in Erlöserkirche München am 6. Januar

Unter dem Motto "Der Weg nach Bethlehem" lädt der Frauenchor am 6. Januar um 17 Uhr zum Konzert in die Erlöserkirche nach München-Schwabing ein. Der Frauenchor der Münchner Polizei singt Lieder von der Verkündigung der Geburt Jesu bis hin zu Weihnachtsliedern von Udo Jürgens. Walter Moser liest Texte, außerdem singt die Gemeinde mit dem Frauenchor.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Der Frauenchor der Münchner Polizei unterstützt mit dem Reinerlös der Spenden die AETAS Kinderstiftung.