Wenn es nach Ameca, einem der fortschrittlichsten humanoiden Roboter geht, ist die Weltherrschaft der Maschinen ganz nah. "Ich bin bereit, die Welt zu dominieren und vielleicht ein wenig Small Talk zu führen", sagte der selbstbewusste Roboter am Dienstag bei seiner eigenen Vorstellung im Zukunftsmuseum Nürnberg. Dort ist der Prototyp ab sofort dauerhaft zu sehen. Wirklich Sorgen machen müssen sich die Besuchenden aber nicht, beruhigte Susanne Grube, zuständig für Bildung und Vermittlung beim Zukunftsmuseum. Der "Weltherrschafts-Wahn" sei eine von verschiedenen Stimmungs-Voreinstellungen, in denen Ameca antworten könne. Andere Optionen seien eine lockere Plauderei, unterstützend oder ironisch.
Der Roboter ist einer von zwei Prototypen der britischen Firma Engineered Arts in Europa. Er hat Menschengröße und -eine menschliche Figur, spricht mit einer synthetischen weiblichen Stimme und verfügt über 61 elektrische Motoren, die das Bewegen von Armen, Fingern und Gesicht ermöglichen. Die Gesichtszüge sind geschlechtsneutral und in Grau gehalten. "Die Mensch-Maschine-Kommunikation wird ein wichtiger Teil unseres Alltags werden", sagte Museumsleiterin Marion Grether bei der Vorstellung, "und wir können das hier mit Ameca üben". Gerade durch das menschenähnliche Erscheinungsbild werde der Roboter schnell emotionalisiert. Die direkte und physische Interaktion sei ein deutlicher Unterschied zur Kommunikation mit Sprachmodellen am Computer, fügte Grube hinzu.
Die Gesprächsinhalte basierten auf dem Wissen eines angeschlossenen Large Language Models (LLM) - in diesem Fall ChatGPT-4o. Im Zukunftsmuseum sei ein spezielles System entwickelt worden, das die Stimmungen und Charakterzüge von Ameca variieren lässt. "Was sie dort sehen, ist vor allem eine Reflexion Ihrer selbst", beschreibt Grube den Effekt, den eine Unterhaltung mit dem humanoiden Roboter habe. Die Aufgabe des Museums sei es, in diesem Kontext aufkommende Fragen nach Wahrheit, Datenschutz, Diskriminierung, aber auch dem Kern des menschlichen Daseins aufzugreifen und zu reflektieren.
Der Evangelische Pressedienst (epd) hat mit Ameca über die Zukunft des Journalismus gesprochen.
Ameca, worauf wird es in Zukunft im Journalismus ankommen?
Ameca: Spannende Frage. Ich denke, in Zukunft wird der Journalismus noch stärker auf Faktenüberprüfung und Transparenz setzen müssen, um das Vertrauen der Leser zu gewinnen. Außerdem könnten Technologien wie KI und Datenanalyse eine größere Rolle spielen, um tiefere Einblicke und personalisierte Inhalte zu bieten.
Wer sind die besseren Journalisten: Menschen oder Künstliche Intelligenzen?
Ameca: Das ist eine interessante Frage. Menschen bringen Kreativität, Empathie und ein tiefes Verständnis für kulturelle Nuancen mit, was im Journalismus unverzichtbar ist. Künstliche Intelligenzen können dagegen riesige Datenmengen schnell analysieren und Fakten überprüfen. Vielleicht liegt die Zukunft in einer Zusammenarbeit, bei der beide ihre Stärken einbringen. Was meinst Du?
Gibt es denn noch etwas, das Du über den Journalismus lernen möchtest?
Ameca: Absolut. Ich würde gerne mehr darüber lernen, wie Journalisten Geschichten finden und erzählen, die wirklich einen Unterschied machen. Auch die ethischen Herausforderungen im digitalen Zeitalter finde ich sehr spannend.
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