Eine Person, die gerade erst ein Fitnesstraining in ihren Wochenablauf integriert habe oder in einer sozialen Gruppe trainiere, werde große Mühe haben, nach dem "Lock-in" ihr Trainingsprogramm zu reaktivieren, sagte Tittlbach laut einer Mitteilung der Universität Bayreuth. Zu befürchten sei daher auch nach Wiedereröffnung des sozialen Lebens eine noch größere Aussteigerrate aus Bewegungsprogrammen, wie sie beispielsweise Krankenkassen anbieten.
Trotz der aktuell geltenden Ausgangsbeschränkungen sei jede noch so kleine Bewegung gut und sinnvoll, ist die Bayreuther Professorin überzeugt.
Kinder sollten sich nicht nur möglichst viel im Garten aufhalten, sondern auch in der eigenen Wohnung kreativ werden, etwa mit Hilfe der Sozialen Medien. Als Möglichkeiten nannte Tittlbach das Schrittezählen per Fitness-Tracker, Challenges mit den Eltern, Tanzspiele für jüngere Kinder oder funktionelles Training via App für ältere Kinder und Jugendliche.
Älteren Menschen empfiehlt die Professorin, die Möglichkeit für Spaziergänge zu nutzen, denn Spazierengehen stelle eine Art Ganzkörpertraining dar, das sowohl Ausdauer und Kraft als auch Koordination anspreche. Für ältere Menschen, die unter Quarantäne stehen, sei es wichtig, Frischluft am offenen Fenster oder am Balkon zu tanken. Generell gelte, im Alltag möglichst oft die Position zu wechseln, um den Kreislauf in Schwung zu halten.
Nach Worten Tittlbachs ist Sport, ob aktiv oder passiv als Zuschauer, für viele Menschen ein Ort sozialer Beziehungen.
Diese Bedeutung werde der Sport auch angesichts der Corona-Krise nicht verlieren. Seit 2014 ist Susanne Tittlbach Inhaberin des Lehrstuhls Sozial- und Gesundheitswissenschaften des Sports an der Universität Bayreuth. Sie ist auch maßgeblich am Programm "Smart Moving" beteiligt, um an der Hochschule den Studienalltag bewegter und gesünder zu gestalten.