»Bräuche stehen für mich für etwas, auf das man sich immer wieder freuen kann. In unserer Familie haben wir einen Adventskalender, einen Adventkranz, natürlich den Weihnachtsbaum und früher als mein Bruder und ich noch kleiner waren, ist zu uns auch immer der Pelzmärtel gekommen.

Meine Mutter ist Floristin und dadurch habe ich mit ihr schon immer Adventskränze mitgebunden. Wichtig ist beim Binden, außen zu beginnen und sich nach innen vorzuarbeiten, damit die Tannenzweige schön aufeinanderliegen, kein Durcheinander entsteht oder der Kranz nicht gequetscht wird. Dann muss zusätzlich auch die Dekoration stimmig sein. Ich persönlich mag auch moderne Adventskränze sehr. Wir haben auch schon welche in den Farben Lila und Blau gehabt. Es ist was anderes als der typisch rote, aber der ist natürlich schön weihnachtlich.

Früher gab es für uns Kinder einen selbst gebastelten Adventkalender, in dem kleine Figürchen und Geschenke drin waren. Der hatte ein beachtliches Ausmaß. Heute öffnen wir noch jeden Tag die Türchen an einem Kalender mit Schokolade.

Den Brauch in Nürnberger Familien, einmal am Wochenende zum Christkindlesmarkt zu gehen, haben wir nicht so sehr gepflegt. Wir gehen natürlich zum Christkindlesmarkt - aber nicht zu festgelegten Termine, sondern wenn das Wetter passt, alle Zeit haben und es sich anbietet. Wir besuchen dann meist einen Knobelstand, an dem man Holzschachteln und andere Gegenstände auseinandertüfeln muss, aber wir waren auch immer gern bei der Kinderweihnacht. Dort können Kinder selbst Lebkuchen dekorieren, in Schokolade eintauchen oder Kerzen ziehen. Das hat mir immer besonders gut gefallen. In diesem Jahr wird das natürlich etwas anders sein: Meine Großeltern, die Eltern oder mein Bruder werden sicher mal mit mir als Christkind auf den Christkindlesmarkt gehen. Ich werde wohl aber fast immer am Nachmittag eine "Marktbegehung" machen."

Die Schülerin Rebecca Ammon (17) ist 2017 und 2018 das Nürnberger Christkind.