Yemisi Ogunleye ist eine deutsche Kugelstoßerin, die eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte vorweisen kann. Sie wurde 1998 als Tochter eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter in Germersheim geboren. Ihr bisher größter Erfolg war die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
Doch Ogunleye spricht nicht nur über ihre sportlichen Leistungen. Sie bekennt sich öffentlich zu ihrem Glauben, was sie in der Welt des Spitzensports zu einer besonderen Persönlichkeit macht.
Ihr Weg im Kugelstoßen begann früh. Sie arbeitete sich Schritt für Schritt nach oben, trotz mancher Schwierigkeiten: Mobbing in der Jugend, Selbstzweifel und der harte Druck des Wettkampfs. Heute kann sie auf mehrere nationale und internationale Erfolge zurückblicken. Der Olympiasieg in Paris 2024 war der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere.
Yemisi Ogunleye: Glaube spielt zentrale Rolle im Leben
Der Glaube spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Schon als Kind kam sie mit der Kirche in Berührung, meist als Pflichtveranstaltung: "Meine Mama hat meinen Bruder und mich immer in die Kirche mitgeschleppt. Ich sage wirklich geschleppt, weil wir das als Kinder nie machen wollten", erklärte sie dem "Domradio".
Als sie 14 Jahre alt gewesen sei, habe es einen Moment gegeben, in dem sie sich "sehr, sehr leer und sehr hoffnungslos" gefühlt habe. In dieser Situation habe sie zum ersten Mal wirklich ihr Herz geöffnet:
"Gott, wenn es dich gibt, ich brauche dich jetzt! Ich brauche jetzt irgendwas von dir, das mir zeigt, dass du mein Leben geplant hast und dass du mich liebst."
Besonders wichtig sei ihr seinerzeit der Bibelvers Jeremia 29,11 geworden ("Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung").
Dieser Vers sei in diesem Moment "genau richtig" gekommen. "Das ist der Vers, der mich immer durchs Leben trägt: Zu wissen, Gott hat einen Plan, egal, wo ich gerade bin, egal, was ich gerade mache." Seit dieser Zeit ist Ogunleye mit der Pfingstgemeinde Christ Gospel City in Karlsruhe verbunden.
Kraft des Glaubens hilft im Wettkampf
Im Wettkampf helfe ihr die Kraft des Glaubens ganz konkret. So habe sie nach dem ersten Versuch in Paris, bei dem sie gestürzt war, immer wieder ein Lied hoch- und runter gesungen: "I almost let go, the devil almost had me, but Jesus came and grabbed me".
Vor dem entscheidenden letzten Stoß, der ihr letztlich die Goldmedaille brachte, betete sie, wie sie dem "Domradio" erzählte.
"Gott, geh du mit mir jetzt in diesen Ring und stoß du mit mir."
Als die Kugel dann bei 20 Metern aufkam und klar war, dass es für Gold reichen könnte, war sie einfach nur fassungslos, dass ihr Gebet erhört worden war.
Auch nach dem Sieg in Paris sprach Ogunleye in Interviews ganz offen über ihre Beziehung zu Gott. Ihren Glauben nannte sie konkret als Grund für ihren Erfolg.
Mehr als eine Ausnahmeathletin
Somit überrascht es auch nicht, dass sie im Mai 2025 mit dem Medienpreis "Goldener Kompass" der "Christlichen Medieninitiative pro" (Wetzlar) ausgezeichnet wurde. "Sie bekannte sich in aller Öffentlichkeit zu Gott und zu ihrem Glauben", würdigte Laudator Jörg Bollmann, früherer Sportreporter und ehemaliger Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Ogunleye bei der Preisverleihung in der Filderhalle bei Stuttgart.
Yemisi Ogunleye ist mehr als nur eine Ausnahmeathletin. Mit ihrer klaren, unaufgeregten und direkten Art, über ihren Glauben zu sprechen, setzt sie im Leistungssport ein bemerkenswertes Zeichen.
Als Missionarin sieht sie sich indes nicht. Das sagte Ogunleye im Dezember 2024 dem "Stern" – und fügte hinzu: "Meine Geschichte zeigt einfach, dass Glauben tatsächlich Berge versetzen kann. Sonst wäre ich keine Olympiasiegerin."
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden