Vertreter der Kirchen hatten sich am Freitag zu Gesprächen darüber im Bundesinnenministerium in Berlin getroffen. "Es sei sehr schmerzlich gewesen, dass wir an Karfreitag und Ostern die Gottesdienste nicht in den Kirchen feiern konnten", sagte der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Es sei deshalb gut, dass so bald wie möglich nach dem 30. April wieder Gottesdienste möglich sein sollen.

Man werde nun Schutzkonzepte entwickeln und einreichen, die die genaue Form der Gottesdienste beschreiben sollen. Man teile mit dem Staat das "oberste Anliegen, dass wir niemandem Risiken für Leib und Leben aussetzen", sagte Bedford-Strohm.

Er sei froh, dass wir Wege finden werden, bei denen das Feiern öffentlicher Gottesdienste und der Infektionsschutz miteinander vereinbar seien. Wichtig sei auch, "dass nun die Möglichkeiten verbessert werden, um Menschen in den Kliniken und Altenheimen, die sterben, trotz der Vorsichtsmaßnahmen künftig wieder besser begleitet werden können", sagte der Bischof.

Gespräche mit Bundesinnenministerium

Der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Martin Dutzmann, gab am Freitag nach den Gesprächen im Bundesinnenministerium bekannt, dass die evangelische Kirche diese Schutzkonzepte in der kommenden Woche vorlegen will. Diese sollen eine baldige Wiederaufnahme von Gottesdiensten ermöglichen. Diese würden mindestens Abstands- und Hygieneregeln enthalten. So sollen religiöse Veranstaltungen auch während der Corona-Pandemie möglich werden.

Dutzmann sagte, "die Konzepte sollen Grundlage für die am 30. April geplanten Beratungen von Bund und Ländern über mögliche weitere Lockerungen sein". Ziel sei, möglichst bald danach wieder Gottesdienste abhalten zu können. Ob das schon am ersten Mai-Wochenende der Fall sein könnte, sei offen und gegebenenfalls je nach den Bedingungen der einzelnen Gemeinden regional unterschiedlich. In einigen Landeskirchen gibt es seinen Angaben zufolge bereits Konzepte.

Innenstaatssekretär Markus Kerber hatte sich am Freitagvormittag mit Vertretern der Kirchen, der jüdischen Gemeinschaft und von Islamverbänden getroffen, um über das derzeit auch für Religionsgemeinschaften geltende Versammlungsverbot zu sprechen. Dutzmann bezeichnete das Gespräch als angenehm und zugewandt. Das staatliche Gegenüber habe verstanden, wie schwer die Einschränkungen zu Ostern und zum jüdischen Pessach-Fest für die jeweiligen Gemeinden gewesen seien. Das Grundrecht auf Religionsfreiheit werde von der Bundesregierung ernst genommen, sagte der Prälat.