Das evangelische Dekanat Bad Windsheim bekommt einen erfahrenen neuen Chef: Jörg Dittmar wechselt nach 15 Jahren in selber Funktion von Kempten im Allgäu nach Mittelfranken und tritt damit die Nachfolge von Karin Hüttel an, die vor wenigen Tagen in den Ruhestand verabschiedet wurde, wie das Büro der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski mitteilte. Der 53-Jährige tritt seine neue Aufgabe voraussichtlich zum 1. September an. Dittmar stammt gebürtig aus Unterfranken. Bevor er zum Kemptener Dekan berufen wurde, war er Pfarrer in Aschaffenburg und Vikar in Bad Neustadt an der Saale.

Regionalbischöfin Bornowski würdigte Dittmar als überaus erfahrenen und engagierten Dekan, der sich mit viel Elan den anstehenden Aufgaben widmen werde. Im eher kleinen Dekanat Bad Windsheim mit rund 14.000 Evangelischen in 26 Kirchengemeinden könne er "auch wieder stärker geistlich und theologisch arbeiten", sagte Bornowski. Dittmar wolle "mit ansteckender Begeisterung Zeuge des Evangeliums von Jesus Christus sein". Er bringe Erfahrung mit Baumaßnahmen und Fundraising mit, verkörpere ökumenische Weite und sei als Rundfunkprediger überregional bekannt.

Auch sonst dreht sich das Personalkarussell in den evangelischen Dekanaten des Kirchenkreis Ansbach-Würzburg derzeit munter: Die Dekansstelle von Herrmann Rummel in Wassertrüdingen ist mangels Bewerber bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben - der Amtsinhaber geht Ende September in den Ruhestand. Im benachbarten Dekanat Dinkelsbühl geht kommendes Jahr dann Uland Spahlinger nach etwa zehn Dienstjahren in Rente; auch dort wird bald eine Nachfolge gesucht. Denkbar ist, dass diese zwei vergleichsweise kleinen Dekanate mit Feuchtwangen künftig ein Hesselberg-Dekanat bilden, heißt es aus gut informierten Kirchen-Kreisen.

Fakt jedenfalls ist, dass die Landessynode als Kirchenparlament der rund 2,1 Millionen Evangelischen in Bayern beschlossen hat, angesichts sinkender Mitgliederzahlen und knapper werdender Ressourcen die Zahl der Dekanate mittelfristig um ein Drittel zu denken - also von jetzt 66 auf künftig etwa 44. Wer die momentane Dekanats-Landkarte betrachtet, dem fällt schnell auf, dass das größte Fusionspotenzial bei den derzeit oft noch recht kleinteiligen Dekanatsbezirken in Franken liegt. Ende dieses Jahres löst sich voraussichtlich bereits das Dekanat Heidenheim auf, die Kirchengemeinden wechseln größtenteils ins Dekanat Gunzenhausen.

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