Mit den Mitteln solle der Betrieb von diakonischen Einrichtungen gesichert werden, heißt es aus dem Landeskirchenamt in München. Außerdem gebe es zusätzlichen Finanzbedarf bei der Existenzsicherung für alleinerziehende oder wohnungslose Menschen, Rentner, Schutzeinrichtungen für Kinder und Frauen, bei der Hilfe für Strafgefangene, Tafeln oder Besuchsdienste.
Ebenfalls unterstützt werden kirchliche Bildungs- und Tagungshäuser, die durch das Kontaktverbot erhebliche Einnahmeverluste zu verzeichnen hätten.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffe die Landeskirche hart, sagte der kirchliche Finanzchef Erich Theodor Barzen.
Für das laufende Jahr 2020 sei deshalb ein Defizit von 131 Millionen Euro zu erwarten. Denn die Kirchensteuer-Einnahmen werden, so die Prognose, um 95 Millionen auf 696,6 Millionen Euro zurückgehen.
Defizit bei den Kirchensteuer-Einnahmen
Auch die Finanzerträge aus Wertpapiere würden um 22,5 Millionen Euro geringer ausfallen als geplant. Dazu komme noch das unvorhergesehene Corona-Hilfspaket in Höhe von 29,5 Millionen Euro. Ursprünglich hatte die Landeskirche für 2020 mit einem ausgeglichenen Haushalt von 961 Millionen Euro geplant.
Die Coronakrise werde aber auch Auswirkungen auf die landeskirchlichen Haushalte der nächsten Jahre haben.
Dabei sollen Einsparungen mit dem bereits auf allen kirchlichen Ebenen laufenden Zukunftsprozess Profil und Konzentration
verknüpft werden, wie Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm betonte.
In dieser Situation bewähre es sich, dass sich die bayerischen Protestanten in den letzten Jahren intensiv mit den notwendigen Veränderungen hin zu einer ausstrahlungsstarken Kirche der Zukunft
beschäftigt hätten.
Nach Überzeugung von Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel zahle sich jetzt die Haushaltsdisziplin der letzten Jahre aus, weil sie der Kirche trotz Corona-Krise weiterhin Gestaltungsmöglichkeiten gebe.