Zum Auftakt des globalen Klimastreiks hat Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), am Freitag dazu aufgerufen, "mit Gott Verzögerungstaktiken und Ausflüchte, Bequemlichkeiten und Egoismen" zu überwinden.
Menschen, die mit Gott rechneten, seien "wach für Aufbruchsmomente", sagte Heinrich laut Redemanuskript bei einer Andacht in der Nürnberger Lorenzkirche. Jeder persönliche Aufbruch könne dabei "Teil einer Kaskade von Aufbrüchen" werden. Die Umweltbewegung Fridays for Future hatte für Freitag zu einem weltweiten Klimastreik aufgerufen.
Heinrich: Kirche bietet Platz für Verzweifelte und Hoffnungsvolle
Heinrich betonte laut Manuskript, dass die Kirche in der Klimadiskussion Platz bieten müsse "für die Begeisterten und die Frustrierten, die Verzweifelten und die Hoffnungsvollen". Die Zukunft sei nicht festgeschrieben: "Wir können sie gestalten - jede und jeder für sich, und noch mehr gemeinsam", erklärte die EKD-Präses.
Zudem betonte sie die Verantwortung jedes Einzelnen. Denn neben ordnungspolitischen Maßnahmen brauche es auch eine kritische Masse, für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel:
"Wir müssen gemeinsam einen Umzug organisieren von einer fossilen in eine nachhaltige Wohnung. Das ist mit Ängsten verbunden."
Bei der Andacht in der Lorenzkirche konnten Besucherinnen und Besucher Hoffnungsgebete per Handy verschicken. Aus allen Nachrichten soll laut Veranstaltern anschließend unter dem Motto "Sound of Hope" eine "Hoffnungs-Klangcollage" gestaltet werden.
EKD rief zur Unterstützung des Klimastreiks auf
Die EKD hatte zur Unterstützung des Klimastreiks aufgerufen. "Die ungebremste Erderhitzung setzt die Bedingung der Möglichkeit menschlichen Lebens aufs Spiel", hatte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus im Vorfeld betont. Auch künftige Generationen und Bewohner anderer Erdteile hätten das Recht, gut und in Fülle zu leben.
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