Im Sommer 2016 fragte mich eine meiner besten Freundinnen, ob nicht Lust hätte, mit ihr zusammen im Oktober den Konfirmanden-Unterricht in der Kirchengemeinde Lüneburg-Uelzen zu besuchen. Zuerst war ich mir nicht so sicher, ob ich dort hingehen möchte, denn diese Kirchengemeinde war mir völlig fremd und ich kannte dort niemand.

Neue Perspektiven entwickeln

Ich bin dann trotzdem an einem Sonntag im September mit meiner Familie in einen Gottesdienst, um die Kirche etwas genauer kennenzulernen. Nach diesem Gottesdienst war ich mir sicher, dass ich gerne in dieser Gemeinde konfirmiert werden möchte. Was der ausschlaggebende Punkt dafür gewesen ist, kann ich gar nicht mehr sagen, aber ich hatte ein gutes Gefühl dabei, dort meine Konfirmandenzeit zu verbringen.

Stärkung des Gemeinschaftsgefühls 

In dieser Zeit habe ich viel über die Bibel, den christlichen Glauben, das Judentum, das Leben, den Tod, die Taufe und die Konfirmation gelernt. Aber ich habe auch neue Freundschaften geschlossen, wofür ich sehr dankbar bin. Zwei der Highlights meiner Konfirmandenzeit waren der Besuch des Konfi-Camps 2017 in Wittenberg und ein Musikvideodreh. Als dann im April 2018 die gemeinsame Konfirmation gefeiert wurde, war es ein großartiges Gefühl von Gemeinschaft als gemeinsame Gruppe von sieben Leuten vor der Gemeinde zu stehen und das Glaubensbekenntnis aufzusagen.

 

Junge Frau Anna Maria Theopold schenkt Coktails ein.
Unterstützung nach dem Gottesdienst mit dem Bar-Projekt: "The ERK"

Aufgaben als Teamerin 

Im anschließenden Herbst 2018 fuhr ich dann mit auf die Konfirmandenfreizeit und war von diesem Zeitpunkt an Teamerin. Teamerin zu sein bedeutet, die Ansprechperson für die jüngeren Konfirmand*innen zu sein und ihnen eine Unterstützung in dieser Zeit zu sein. Man wird für die Konfirmand*innen zu einer Vertrauensperson.

Zu den Aufgaben als Teamerin gehört es, Konfirmandenseminare zu begleiten und zu planen, aber auch dort die Programmpunkte mitzugestalten. Dazu gibt es Planungstreffen vor der jeweiligen gemeinsamen Freizeit, bei denen das Seminar durchgesprochen wird. Dann darf man sich Spiele für das Nachmittagsprogramm ausdenken oder mögliche Programmpunkte für den Abend überlegen. Dies könnten zum Beispiel Nachtwanderungen, gemeinsame Werwolf-Spielabende oder Geländespiele draußen sein.

Dazu zählen auch kleine Abendandachten, bei denen gemeinsam gesungen, gebetet oder über den vergangenen Tag diskutiert wird. Eine weitere Aufgabe kann es sein, den Konfirmandenunterricht zu unterstützen, vor und während Gottesdiensten mitzuarbeiten, oder zum Beispiel das Gemeindecafé zu übernehmen. Weitere Möglichkeiten: Konfi-Seminare in anderen Kirchengemeinden begleiten oder Angebote, die extra für die Jugendarbeit veranstaltet werden, besuchen. Das kann zum Beispiel eine Segelfreizeit sein oder eine Juleica-Schulung. 

Stärkung des Selbstwertgefühls 

Das Besondere, das mir die Arbeit als Teamerin gibt, ist, dass ich immer weiter über mich hinauswachsen kann. Man kann die Arbeit immer weiter verbessern und selbst reflektieren, was schon gut funktioniert hat und was nicht. Man hat eine Aufstiegschance in seinem eigenen Selbstwertgefühl und seiner Persönlichkeit.

Außerdem ist es schön, ein Gefühl von Gemeinschaft zu erleben und neue Freundschaften zu schließen. Und man lernt, Verantwortung zu übernehmen. Im Vordergrund steht, dass die Konfirmand*innen eine schöne Zeit haben und dazu zählen eine Vielfalt an Aufgaben.

"Die Jugendarbeit ist mir wichtig, da sie Spaß macht, man neue Freundschaften schließen und die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln kann". 

Mir wurde als Leitfaden für meine ehrenamtliche Arbeit als Teamerin immer folgendes mitgegeben: "Frage deine Gegenüber wie es ihm geht und was er braucht, damit er sich sehr wohl fühlt." Das Gleiche gilt auch für einen selbst: Wie geht es mir und was brauche ich, dass ich mich bei meiner Teamerarbeit wohlfühle?

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