Neugründung des Vereins "Forum Kirche und Theologie"

Theologinnen und Theologen aus Hochschulen, Kirchenleitungen, Gemeinden und der Evangelischen Publizistik haben den Verein "Forum Kirche und Theologie" gegründet.

Die Mitglieder eine "die Sorge über die zunehmende Gottesvergessenheit" und der Wegfall reformatorischer Überzeugungen "in Theologie und Kirchenleitung", sagte der Bochumer Theologieprofessor Günther Thomas als einer der beiden Vorsitzenden laut Mitteilung. Gegründet wurde der Verein bereits Anfang September in Frankfurt am Main.

Der Kern der Kirche bleibt Gott

Der Nürnberger Theologieprofessor Ralf Frisch gehört auch zum Vorstand des neuen Vereins. Die Mitglieder hätten in den vergangenen Jahren den Eindruck gewonnen, "dass Gott gar nicht mehr so zentral für Kirche und Theologie" sei, wie er es sein müsste.

Dabei sei Gott nicht nur "eine hübsche Deko von Theologie und Kirche", sondern der Kern. "Man kann unsere Anliegen natürlich superfromm lesen", sagte Frisch.

"Aber man muss sich schon fragen, ob Gott als Kern des Glaubens inzwischen fast etwas Unselbstverständliches geworden ist".

Austausch über Gesinnungsgrenzen hinweg

Der Verein will - auch wenn die Gründerinnen und Gründer allesamt evangelisch sind - über konfessions- und politische Gesinnungsgrenzen hinweg ein Ort sein, an dem Christenmenschen unterschiedlicher Generationen "aus kirchlichen Ämtern, theologischer Wissenschaft und weltlichen Berufen" zusammenfinden.

Dort wollen sie "Gegenakzente zu einer selbstgefährdenden Theologievergessenheit" setzen. Von so einem "gemeinsamen theologischen Nachdenken können auch die Kirchenleitungen profitieren", ist der neue Verein überzeugt.

Kirche soll moralisch offener werden

Professor Frisch, der selbst zehn Jahre lang theologischer Referent der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern war, sagte, auch die "moralische Engführung" der evangelischen Kirchen wieder zu weiten, sei ein Anliegen des Vereins.

Kirche sei "nicht nur ein sozial-ethisches Moralinstitut", ihr Puls und Herzschlag liege in Gott, sagte Frisch:

"Man sollte nicht vergessen: Die Reformation hat einstmals gegen den Moralismus der katholischen Kirche gekämpft."

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