Am Samstag, 25. März 2023, um 19 Uhr, wird das Oratorium unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Reinhold Schelter in Sankt Veit in Wunsiedel aufgeführt, am Sonntag, 26. März 2023, um 18 Uhr, unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Constanze Schweizer-Elser, in Sankt Andreas in Selb.
"Da muss man sich schon mögen“, sagte Schelter bei der gemeinsamen Probe im Lutherheim in Selb. Offensichtlich mögen sich die großen Kantoreien. Harmonisch klang das gemeinsame Singen und kollegial führten Schweizer-Elser und Schelter durch die Probe. Siebeneinhalb Stunden probten die Chöre vergangenen Samstag in Selb. "Wir waren 2020 mit dem Paulus Oratorium kurz vor der Aufführung", erinnerte sich Schweizer-Elser.
Lockdown verhinderte Premiere
Zwei Wochen vor dem Termin kam der Lockdown. Ein gemeinsames Probenwochenende hatte stattgefunden, alles Weitere wurde abgesagt. Sobald es möglich war, wurde das Singen wiederaufgenommen. Die Stücke aus dem Oratorium blieben im Gehör. "Seit Anfang des Jahres proben wir intensiv dafür", berichtete Schweizer-Elser.
Die Kirchenmusikdirektoren Schelter und Schweizer-Elser freuten sich auf die Hauptprobe am Mittwoch in Aue. Tagsüber war die Orchesterprobe mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue geplant. Abends reisten die Chöre zur gemeinsamen Probe an. "45 Musiker im Orchester, 70 Sängerinnen und Sänger im Chor, das ist schon beeindruckend", betonte Schweizer-Elser.
Wunsiedel und Selb als Aufführungsorte
Die ausgiebige Generalprobe, auch mit den Solisten Katharina Osterwald, Sopran, Benjamin Glaubitz, Tenor und Markus Simon, Bariton, ist am Samstag in Wunsiedel. "In Wunsiedel ist das eine Premiere!" stellte Schelter fest. In Selb wurde das Oratorium unter Kirchenmusikdirektor Helmut Schott in früheren Jahren schon einmal aufgeführt. Schweizer-Elser weiß, dass dieses Stück eine große Herausforderung für die Chöre ist:
"Es ist eines der bedeutendsten Oratorien und die Chöre sind als Volk auch Teil des Geschehens.“
Der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy sei ein großer Verehrer von Johann Sebastian Bach gewesen. Das Paulus Oratorium sei angelehnt an die Bachschen Passionen. Biblische Texte seien an Szenen aus dem Leben des Paulus orientiert, beginnend mit der Verfolgung der Christen und dem Märtyrertod des Stephanus durch Steinigung. Dies sei der dramatische Hintergrund, vor dem Mendelssohn das Bekehrungserlebnis des Saulus zum Paulus in Damaskus zeichnet.
Folgend werde das Werk des Paulus und die Geschichte der Apostel "in Schlaglichtern“ im Rezitativ erzählt. Schweizer-Elser und Schelter wirkten bei der gemeinsamen Probe in Selb einmütig. "Wir pflegen die Zusammenarbeit und freuen uns auf das gemeinsame Wochenende in Selb und in Wunsiedel,“ hob Schelter hervor.
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden