Liest sich Jonas Jonassons Buch "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind" vom Titel her erst einmal wie ein Krimi oder ein Thriller, ist es in Wirklichkeit eine recht humorvolle Geschichte über eine Pastorin, die nicht glaubt und einen Mörder, der zu Jesus findet.

Gemeinsam mit dem Rezeptionisten eines heruntergekommenen Hotels bilden sie eine aus der Situation entstandene Schicksalsgemeinschaft. Alle drei sind Außenseiter, die ihren Ausweg darin finden, zwielichtige Unternehmungen in Stockholmer Unterwelt zu tätigen.

"Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind"

Dass Mörder Anders durch Gespräche mit der ungläubigen Pastorin zum Glauben an Jesus kommt, ist für diese Unternehmungen nicht unbedingt hilfreich. Stück für Stück sammelt sich dieses bunt gemischte Trio ein paar Feinde unter den führenden Kriminellen an. Doch mit Tricksereien der Pastorin und des Rezeptionisten und einen Mörder Anders – der seinen Glauben öffentlich mit vielen Hosianna-Rufen verbreitet und dem ein oder anderen Glas Abendmahlswein – kann das Trio auch diese Herausforderung meistern.

Glaube bei Jonas Jonasson

Der Glaube spielt in diesem Buch eigentlich eine Nebenrolle, beziehungsweise für Mörder Anders eine Hauptrolle. Doch auch das Herz der ungläubigen Pastorin und des Rezeptionisten wird im Verlauf des Buches immer wieder bewegt, sodass sie letztendlich ihre Unternehmungen dahin ausrichten, anderen Menschen zu helfen.

Zum Ende des Buches aus dem Jahr 2017, hat ganz unvermittelt die ungläubige Pastorin eine kurze Begegnung mit Jesus, der sie darauf hinweist, dass sie doch ein gutes Herz habe.

Für mich eine ziemlich überraschende Entwicklung für einen "normalen" Roman, der auf der Spiegel-Bestseller-Liste war.

Das Buch selbst liest sich sehr kurzweilig, da die Kapitel nur aus wenigen Seiten bestehen und der Spannungsbogen gut über das ganze Buch gehalten wurde. Und es lässt uns mit der Frage zurück: Ist es Jesus selbst, der uns auf das Gute in unseren Herzen hinweisen will?

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden