An Allerheiligen und Allerseelen gedenken vor allem Katholiken jährlich ihren verstorbenen Angehörigen. Die Themen Trauer und Tod werden an diesen Tagen zentral behandelt. Und auch abseits dieser Feiertage drängt sich die Auseinandersetzung immer wieder auf. Einfach ist der Umgang mit diesen schweren Themen jedoch nicht, weshalb der Tod häufig verdrängt wird.
Sonntagsblatt.de hat sich nach Büchern, Podcasts und Filmen umgesehen, die das Sterben, den Tod und die Trauer behandeln und beim Umgang unterstützen können. Eine Übersicht.
Bücher zum Thema Tod & Sterben
Seelensang Geschichten vom Leben und Sterben, Neşmil Ghassemlou
Die Autorin Neşmil Ghassemlou berichtet aus ihrem Alltag als Palliativmedizinerin und Psychoonkologin. Sie erzählt die Geschichten schwerkranker Menschen, die sie auf ihrem Krankheitsweg seelisch begleitet.
Indem Neşmil Ghassemlou ihren Umgang mit den Betroffenen und deren Schicksal beschreibt, vermittelt sie, wie man in derart schwierigen Situationen Halt bieten und Frieden finden kann. Ein ehrliches und berührendes Buch – für all diejenigen, die sich mit dem Tod und der Sterbebegleitung beschäftigen möchten.
Herzliches Beileid – Ein kleiner Knigge für Trauerfälle, Klaus Dirschauer
Wie geht man mit Menschen um, die von einem Todesfall betroffen sind? Das Buch "Herzliches Beileid – Ein kleiner Knigge für Trauerfälle" erklärt unter anderem, wie man sein Beileid ausdrücken kann oder was bei Bestattungen beachtet werden muss. Ein Ratgeber für Menschen, die wissen wollen, wie angemessenes Verhalten im Trauerfall aussieht.
Ente, Tod und Tulpe – Kinderbuch über den Tod
Das Kinderbuch bricht das abstrakte Thema "Tod" auf bildliche Ebene herab, indem es das Aufeinandertreffen einer Ente mit dem Tod – der in Form eines Skelettes auftritt - beschreibt.
Die Ente erschrickt zunächst beim Anblick des Todes, die beiden kommen jedoch bald ins Gespräch: "Was passiert eigentlich, nachdem man gestorben ist?", fragt sich die Ente beispielsweise. So gehen Ente und Tod gemeinsam verschiedenen Fragen und Vorstellungen zum Lebensende nach.
Ein ehrliches Buch, welches Kindern das Thema auf eine einfühlsame und unaufgeregte Art und Weise näher bringt. Die Geschichte wurde als Vorlage für einen animierten Kurzfilm genutzt, welcher auf YouTube zu finden ist.
Filme zum Thema Tod & Sterben
Blick in die Ewigkeit? Der Tod und das Danach
"Was passiert nach dem Tod?" – seit Menschengedenken wird dieser Frage nachgegangen. In der Dokumentation "Blick in die Ewigkeit? Der Tod und das Danach" besucht der Berliner Bestatter Eric Wrede Menschen, die ihre persönliche Antwort auf die Frage nach dem "Danach" mit ihm teilen.
Dabei führen existentielle, wissenschaftliche, spirituelle und theologische Ansätze zu unterschiedlichen, teilweise widersprüchlichen Erkenntnissen. Eine spannende Dokumentation, die verschieden Vorstellungen rund um das Thema "Tod" zeigt. Zu finden in der ZDF-Mediathek.
Lebenslinien Menschen im Porträt: Wie Schreiner Fred dem Tod entkam
Mit 40 Jahren bekommt der Schreiner und Lehrer Fred Theiner die Diagnose Krebs. Die Ärzte geben ihm noch drei Monate, Fred ist verzweifelt. Er pilgert nach Assisi, wo er in der Kirche Franziskus Stimme zu ihm sprechen hört:"Ich gebe dir noch eine Chance". Diese Chance nutzt der Schreiner und stellt sein Leben nach seiner Rückkehr so um, dass es nur noch seinen Wünschen entspricht.
Inzwischen ist er 60 Jahre alt und gibt Kurse im Sarg bauen. Er spricht offen und reflektiert über seine Erfahrungen und wirkt dabei durchaus beruhigend. "Nach diesem Erlebnis", sagt er, "hatte der Krebs keine Chance mehr." Im Film werden sowohl Momente der Zuversicht als auch die Herausforderungen im Heilungsprozess gezeigt.
Die Dokumentation ist in der BR Mediathek zu finden, am 02. November 2020 wird sie um 22.00 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt.
Ökobestattung
Tod und Trauer – das ist auch ein Umweltthema. In dem kurzen Video "Ökobestattung" wird gezeigt, welche Rolle Regionalität und Nachhaltigkeit bei der Bestattung spielen. Wer wissen will, wie man mit Sargmöbeln die Umwelt schützt, findet das Video in der WDR-Mediathek.
Podcasts zum Thema Tod und Sterben
Endlich. Wir reden über den Tod
In dem Podcast sprechen Susann und Caro über Tod, Trauer und Sterben. Manchmal zu zweit, manchmal mit einem Interview-Gast gehen sie Themen nach, die mit der Sterblichkeit des Menschen zusammenhängen – sei es die Sterbehilfe, die Armut und das Sterben oder der Tod in der Popkultur. Wer in die Folgen reinhören möchte, findet diese hier.
The end – der Podcast auf Leben und Tod
Der Berliner Bestatter Eric Wrede entdeckt in dem Podcast zusammen mit einem Gast Fragen rund um das Thema Tod. In lockeren Gesprächen werden somit unterschiedliche Blickwinkel auf den Tod eröffnet. Hier können Sie in die Folgen reinschnuppern.
Herzliches Beileid
Wie spreche ich mein Beileid aus? Wie verhalte ich mich gegenüber den Angehörigen? Was muss ich bei der Bestattung beachten? Das Interesse an Informationen über den richtigen Umgang mit Menschen, die von einem Todesfall betroffen sind, ist groß. Kenntnisreich beantwortet Klaus Dirschauer in diesem "Trauer-Knigge" alle wesentlichen Fragen rund um das Thema Trauerfall und Beerdigung:
Trauerkarte und Kondolenzbesuch
Zitate für Beileidsschreiben
Kranz, Trauergesteck, Geldspende
Ente, Tod und Tulpe
"Ein Kinderbuch? Kein Kinderbuch? Ein Buch vom Leid? Ein Buch vom Schluss? Erzählt es eine Fabel? Ein Märchen? Überhaupt eine Geschichte? Oder ist es vielmehr eine Meditation?", fragte sich Benedikt Erenz in der "Zeit", als Ente, Tod und Tulpe vor drei Jahren erschien. Und befand, dass es ein Buch sei für kleine Menschen und für große Menschen: Ein meisterhaftes und ein unendlich tröstliches Buch, das in den verschiedensten Regalen seinen Platz finden könne. Womit er ganz richtig lag: Das Buch wurde im deutschsprachigen Raum bislang über 50.000mal verkauft und in sechzehn Sprachen übersetzt. Nun erscheint Ente, Tod und Tulpe in handlichem Format und edler Ausstattung, für alle, die es nicht ins Regal stellen, sondern immer in der Tasche dabei haben wollen.
Seelensang
Wenn der eigene Tod plötzlich konkret wird, fühlen wir uns verloren. Als Palliativmedizinerin und Psychoonkologin beobachtet die Autorin oft, dass viele Menschen nach einer Krebsdiagnose mit ihrer Angst alleine sind. Anhand von bewegenden Geschichten zeigt sie, wie Ärzte, Pflegende und Mitarbeiter im Hospiz Kranken nicht nur diagnostisch und therapeutisch beistehen, sondern auch seelische Sterbebegleitung leisten können. Sie lässt den Leser an Gesprächen teilnehmen, erklärt Gesprächstechniken und zeigt, wie Patienten inneren Frieden und eine Aussöhnung mit sich selbst finden können. Ein Buch für Menschen in medizinischen und pflegerischen Berufen und für alle, die sich mit dem eigenen Tod oder dem Verlust einer geliebten Person auseinandersetzen.