Nachrichten über den weltweiten Hunger mit mehr als 20.000 Toten täglich spielten im Vergleich zu Klatschmeldungen etwa gar keine Rolle. Bedford-Strohm diskutierte während "Festes für alle" der evangelischen Kirche anlässlich des 500. Reformationsjubiläums mit Wissenschaftlern über "Fake News, alternative Fakten".

Zeitungen müssen Debatten versachlichen

Der Freiburger Sprachwissenschaftler Uwe Pörksen sagte, Qualitätsmedien, vor allem Zeitungen, müssten wieder viel stärker Faktenhintergründe liefern und politische Debatten versachlichen. Dies helfe auch gegen sogenannte Fake News. Medien erlaubten Politikern aber viel zu oft, sie als "Wahlkampfplattformen für die öffentliche Stimmungsschaukel" zu missbrauchen.

Der Soziologie-Professor Harald Welzer sagte, die Medien ließen sich viel zu leicht von Hektik und Oberflächlichkeit im Internet anstecken: "Jedes Witzereignis ist ein Riesending, über das hysterisch tagelang berichtet". Es sei etwa übliche Strategie rechter Politiker,"irre Behauptungen" in die Welt zu setzen und die Medien dafür als Resonanzböden zu nutzen.

Die Medien täten ihnen diesen Gefallen auch dann, wenn sie deren "Fake News" richtig stellten. Die hiesige Medienlandschaft sei aber bei weitem nicht so hysterisch wie etwa die in den USA.