Ob bei Hochzeiten, Geburtstagen, im Freundesurlaub oder in den Flitterwochen mit dem Partner: Einwegkameras sind wieder richtig im Kommen, obwohl sie nie ganz verschwunden waren.
Der Prozess ist klar: Man schießt Fotos, bis die Kamera "voll” ist. Dann gibt man sie nach dem Event in der Drogerie ab und holt ein paar Wochen später die entwickelten Bilder ab – fertig! Nun können sie angeschaut, verteilt oder ganz klassisch in Alben geklebt werden.
Vom Klick zum Foto: Was beim Entwickeln wirklich passiert
Doch dieser Ablauf hat noch ein paar Zwischenschritte, die wir kaum mitbedenken – und auch nicht sehen –, die aber fatal sein können, wenn sie nicht korrekt eingehalten werden.
Denn bevor die fertigen Bilder in unseren Händen landen, gehen sie durch die Hände von Fremden, die an der Entwicklung der Fotos, dem Einpacken oder Ähnlichem beteiligt sind – und dies auch ausnutzen könnten.
Wir vertrauen darauf, dass sie das nicht tun, aber leider kommt es doch hin und wieder dazu.
Wenn Fremde deine Bilder sehen – reale Fälle und Risiken
Kim Hoss berichtete im August auf Instagram von einer persönlichen Erfahrung: Sie holte ihre Bilder bei DM vom Entwickeln ab – allerdings fehlten zwei Bilder, darunter eines mit sehr persönlichen Inhalten. Auf den Negativen, die immer mit reingesteckt werden, waren diese noch zu sehen. Das heißt, sie wurden schon entwickelt, aber nicht herausgegeben. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin bzw. ein Fremder oder eine Fremde muss sie also geklaut haben.
Nach der Veröffentlichung dieser Geschichte kamen etliche andere Personen auf Kim Hoss zu, die Ähnliches erlebt zu haben scheinen – teils sogar mit Kinderfotos.
"Was Fremde damit machen, ist nicht auszumalen!", sagt Kim.
Petition für mehr Datenschutz bei analogen Fotos
Deshalb fordert sie in einer Petition nun Änderungen des Systems: Unter anderem verpflichtende Datenschutz- und Sicherheitsstandards, manipulationssicherere Verpackungssysteme und klare Haftungsregeln.
Die Petition richtet sich an Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, die Bundesdatenschutzbeauftragte, und hat derzeit (Stand: 16.10.2025, 18:00 Uhr) knapp 4.000 Unterschriften.
Was mit Kims persönlichem Foto oder den Kinder- und Urlaubsfotos anderer passiert ist, wissen wir nicht. Was wir aber wissen, ist, dass sie nicht bei den Besitzer:innen und Urheber:innen gelandet sind, so wie es sich gehören würde, und dass bei diesem Vorgehen immer ein Risiko besteht.
Solange es keine sicherere Lösung für dieses Bildschutzproblem gibt und keine Methode, um nachzuvollziehen, wo solche Fotos "verloren" gehen, liegt die Verantwortung leider bei den vermeintlichen Opfern bzw. den Nutzenden solcher Kameras.
Auch wenn das nicht die endgültige Lösung sein darf: Achtet bis dahin darauf, welche Fotos ihr an fremde Hände gebt!