Im Rahmen der Preisverleihungsgala des 37. Internationalen Festivals der Filmhochschulen in München ("Filmschoolfest Munich" 2017) hat der evangelische Kirchenkreis München und Oberbayern drei Wettbewerbsbeiträge von internationalen Filmstudierenden  mit einem "Reformationsfilmpreis" ausgezeichnet. Die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler will mit dem im Reformationsjubiläumsjahr 2017 einmalig vergebenen Preis junge Filmemacher für die Themen der Reformation sensibilisieren. Im Wettbewerb waren 44 Kurzfilme aus 17 Ländern, darunter Spielfilme, Dokumentationen und Animationen mit einer maximalen Länge von 30 Minuten.

Niederländer Joren Molter erhält Reformations-Filmpreis

Der mit 7.500 Euro dotierte erste Preis ging an den Niederländer Joren Molter. Sein Film "Greetings from Kropsdam" zeige die "totalitäre Mechanismen von Sozial- und Geisteskontrolle", sagte Regionalbischöfin Breit-Keßler. "Das geschieht trotz aller Beklemmung, die einen beim Zuschauen erfasst, mit einer Prise allerfeinsten Humors und Bildern, die gelegentlich an die Einsamkeit der Malerei von Edward Hopper erinnert." In dem Film geht es um einen Mann, der sorglos sein Leben lebt, freundlich gegenüber jedermann, interessiert an allem, was passiert. Dann macht er in den Augen seiner Mitmenschen einen Fehler - und sie strafen ihn gnadenlos dafür ab. Nach Einschätzung der Jury mache der "unglaublich ehrliche Film" Mut, sich in Gottes Namen gegen Borniertheit und Enge durchzusetzen.

Niederländerung Tessa Louise Pope erhält zweiten Preis

Den mit 5.000 Euro dotierten zweiten Preis erhält die Filmemacherin Tessa Louise Pope, ebenfalls von der Niederländischen Film Akademie in Amsterdam, für ihren Dokumentarfilm "The Origin of Trouble". In einem sehr persönlichen Interview mit ihrem leiblichen Vater erfährt der Zuschauer, warum die Regisseurin ohne ihn aufgewachsen ist. In seiner Laudatio sagte der Regisseur Xaver Schwarzenberger, "diese Art von Therapie" sei "für den Zuschauer berührend und amüsant gleichermaßen". Es sei "sehr beglückend", wenn man einen Menschen wiedergewinnen kann. Dank des Films mache man diese Erfahrung "quasi gemeinsam".

Dritter Preis des Reformations-Filmpreis geht an Julia Lindström

Der dritte Preis in Höhe von 3.000 Euro geht an Julia Lindström von der Norwegischen Filmschule in Lillehammer für ihren Spielfilm "Mamma". Wie das Jury-Mitglied Christian Ude sagte, benenne der Film ein um sich greifendes Problem und begegne doch allen Beteiligten mit Sympathie und Mitgefühl. 

Filmpreis für Freiheit, Gewissen, Verantwortung

Mit dem Filmpreis des Kirchenkreise sollen Filme gewürdigt werden, die sich um die reformatorischen Themenkomplexe Freiheit, Gewissen, Verantwortung und Erneuerung verdient machen, sagte Regionalbischöfin Breit-Keßler. Der Reformationsfilmpreis wurde von einer dreiköpfigen Jury vergeben, bestehend aus Regionalbischöfin Breit-Keßler, dem Münchner Alt-Oberbürgermeister Ude und dem renommierten Regisseur und Kameramann Schwarzenberger. 

Auf der Preisverleihung wurde auch wieder der "Prix Interculturel" der ökumenischen Interfilm-Akademie vergeben.

Laudatio / Smartphone-Aufnahme