Im Juli will der Minister zehn deutsche Firmen vorstellen, die bei der Aktion mitmachen und als erste mit dem Nachhaltigkeitssiegel an den Markt gehen, wie er im Bayerischen Rundfunk (BR) sagte.

Schon in der vergangenen Legislaturperiode hatte der Entwicklungsminister ein staatliches Gütesiegel für fair produzierte Kleidung angekündigt. Der "Grüne Knopf" soll als Produktionssiegel gewährleisten, dass Kleidung sozial- und umweltverträglich hergestellt wurde.

Der Entwicklungsminister kündigte im BR darüber hinaus an, im kommenden Halbjahr ein Aktionsbündnis gegen Kinderarbeit, Menschenhandel und Zwangsarbeit ins Leben zu rufen. Ausbeuterische Kinderarbeit zur Herstellung oder Gewinnung von Ressourcen müsse ausgeschlossen werden, sagte Müller. Das sei durch internationale Vereinbarungen längst beschlossen, es werde aber nicht vollständig umgesetzt und kontrolliert.

Deutsche Hersteller hatten den geplanten "Grünen Knopf" in der Vergangenheit kritisiert. Ein neues nationales Siegel ändere so gut wie nichts an den Bedingungen in den Entwicklungsländern, hieß es vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. Das entwicklungspolitische Südwind-Institut in Bonn wandte ein, dass ein "Grüner Knopf", der anfangs nur Teile der textilen Kette umfassen und auf privaten Standards beruhen würde, nicht ausreichend sei.