Der Autor der Offenbarung stellt sich den Lesern gleich zu Beginn als Johannes vor. Schon in frühchristlicher Tradition führte sein Name zu Verwechslungen mit dem Jünger Johannes und mit dem Verfasser des Johannesevangeliums. Der Johannes der Offenbarung lebte aber ganz offensichtlich später als der gleichnamige Jünger Jesu. Außerdem unterscheiden sich Stil und Sprache seiner Schrift deutlich vom Johannesevangelium. Deshalb geht man heute davon aus, dass es sich beim Verfasser der Offenbarung um einen anderen Johannes handelt. 

Seiner Sprache und Symbolwelt nach könnte er aus einem judenchristlichen Umfeld in Palästina stammen. Er versteht sich selbst als christlicher Prophet, der "um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus" (Offenbarung 1, 9) in Bedrängnis geraten war. Als er seine Visionen und Auditionen empfing und schriftlich festhielt, lebte er eigenen Angaben nach in der Verbannung auf der Insel Patmos. Hier, so erzählt er, sei er eines Tages "vom Geist ergriffen" worden und habe "eine große Stimme wie von einer Posaune" gehört "die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch". (Offenbarung 1, 10f) 

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