Münchner Forscher haben im Rahmen einer Studie 3028 Oktoberfestbesucher auf ihre Herzgesundheit getestet. Und herausgefunden, dass mit schnell steigendem Alkoholspiegel auch das Risiko für Herzrhythmusstörungen bis hin zum Vorhofflimmern steigt.

In den Wiesnzelten haben die Mediziner Menschen vor ihren Maßkrügen angesprochen und um anonyme Teilnahme gebeten. Per Smartphone machten sie ein schnelles EKG, testeten zudem den Alkohol im Atem.

Das Ergebnis: Fast ein Drittel der Bierzeltbesucher hatte akute Rhythmusstörungen, ein Viertel Herzrasen. Das mag im Einzelfall auch die im Verlauf eines Wiesnabends immer schöner erscheinende Banknachbarin auslösen. Aber die Statistik lügt nicht: Je schneller getrunken wird und je größer die Alkoholmenge, desto größer auch die Herzprobleme.

Es gab bereits Studien, die auf einen solchen Zusammenhang hindeuteten. Aber ein »Holiday Heart Syndrome« wird meist nach einem Feierwochenende nüchtern beim Arztbesuch festgestellt. Für einen Feldversuch im großen Maßstab gibt es deshalb aus Forschersicht kein besseres Testgelände als das Oktoberfest: An 16 Festtagen kommen an die sechs Millionen Besucher – und sie trinken insgesamt etwa sieben Millionen Maß Bier.

Das größte Zelt auf dem schönsten Teil des Oktoberfests, der »Oidn Wiesn«, trug schon vorher den Namen »Herzkasperlzelt«. Ausgerechnet. Ein »Saufzelt« will es gerade nicht sein.

Aber Nomen ist hier trotzdem Omen: ­Jedes Bierzelt ist ein Ort für den Herzkasperl. Das steht jetzt auch wissenschaftlich fest.