Die Ordensschwester Philippa Rath aus der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen hält die Gleichberechtigung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche für eine Überlebensfrage. Frauen müssten Zugang zu allen kirchlichen Ämtern bekommen, forderte die Benediktinerin im "Interview der Woche" des Radiosenders "B5 aktuell" in München. Wenn sich die Teilhabe von Frauen in der Kirche nicht ändere, könne ein Exodus nicht verhindert werden.

Katholische Kirche: Frauen werden nicht in Erwägung gezogen

Es sei ein Skandal, dass Berufungen von Frauen nicht einmal geprüft würden, äußerte Schwester Philippa.

"Da geht es ja nicht um die mangelnde Gewaltenteilung in der Kirche, sondern auch um das Fehlen von Frauen in Leitungsämtern."

Ordensschwester Philippa Rath: Vorbeugende Maßnahme gegen Missbrauch

Ein normaleres Miteinander der Geschlechter in der Kirche wäre auch eine vorbeugende Maßnahme gegen Missbrauch, sagte die Ordensfrau. Die Benediktinerin ist Delegierte im Reformprozess "Synodaler Weg" und hat an der sogenannten MHG Studie zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche mitgearbeitet. In ihrem Buch "Weil Gott es so will" erzählt sie die Geschichte von 150 Frauen, die sich zur Diakonin und Priesterin berufen fühlen.