Tränen sind Tropfen, in denen eine Geschichte steckt…

Eine einzelne menschliche Träne wiegt etwa 15 Milligramm, habe ich gelesen. Also quasi nichts. Und ich denke an die Tränen meiner Enkelkinder, die so schnell und ergiebig strömen - nach einem Fahrradsturz oder weil es keine zweite Kugel Eis gibt. An die weinende Freundin, die mir erzählt, sie vermisst ihre Eltern so sehr. Ich denke an meine eigenen Tränen.  Tränen in Kinositzen oder im Opernhaus. Tränen beim Streiten und beim Versöhnen. Tränen beim Kinderkriegen und am Sterbebett. Tränen aus Prüfungsangst oder am Bahnsteig beim Abschiednehmen. Ein Strom von Tränen, wenn ich auf mein Leben schaue, und auf das Leben überall in der Welt.

Und Tränen im größten Glücklichsein und Lachen - die gibt es auch! Jede einzelne will geweint werden und getrocknet, 15 Milligrammweise. Winzig. Und doch gewaltig. "Tränen sind Tropfen, in denen eine Geschichte steckt" schreibt Lena Gorelik in ihrem letzten Roman, eine Geschichte, die manchmal nicht mehr erzählt sondern nur noch beweint werden kann, eine Geschichte wie ein Trotz, ein Trotzdem. Trotzdem leben. Trotzdem gut geworden. Durch alle Tränen hindurch.

Das ist eine große Erfahrung. Die Prüfung beim 2. Anlauf doch bestanden. Die Trennung vom Lebenspartner überwunden. Die Kündigung überlebt. Und den Abschied von der alten Heimat. Solche Geschichten sind - ein Trotz, ein Trotzdem. Jede einzelne. Jedesmal neu.

Die Bibel erzählt viele Trotzdem-Geschichten. Zum Beispiel Josef. "Ihr gedachtet es böse zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen", sagt der. Als er zurückschaut. Seine Geschichte ist ein Trotz. Von Anfang an. Es beginnt schon vor seiner Geburt. Da verlieben sich zwei unsterblich ineinander, Rahel und Jakob. Dann muss Jakob erst die ältere Schwester heiraten. Und sieben Jahre später die geliebte Rahel. Diese beiden Frauen und auch ihre Mägde bekommen Kinder von ihm. Viele Kinder, Töchter und Söhne. Rahel, Jakobs große Liebe, schenkt Josef und Benjamin das Leben. Bei Benjamins Geburt stirbt sie. Jakob beweint sie lange. Und es scheint, er sieht in Josef immer ein Stück von ihr.

Josef und seine Brüder - so wird die Geschichte meist genannt. Sie ist eine der längsten und bilderreichsten Erzählungen der Bibel. Auch ein großer Thomas-Mann-Roman heißt so. Ja, es ist eine Brüder-Geschichte. Sie kommt fast ganz ohne Schwestern aus. Es geht um Lieblingssöhne und Vaterstolz. Um Männer-Neid, Männer-Gewalt, Männer-Karrieren, Männer-Not und Männer-Tränen. Als kinderbibelverschlingendes Mädchen habe ich diese Geschichte trotzdem geliebt. Nie hat es mich gestört, dass lauter männliche Helden und Anti-Helden vorkommen. Ich habe mit Josef im schönen Gewand geträumt, geweint, gelitten. Mit Ruben und Benjamin auch. Und mich immer gefreut, wie sich am Schluss alles zum Guten wendet und sie sich versöhnen. Ich habe sogar gedacht, "Versöhnung" kommt von Söhnen - und diese Geschichte als Begründung gesehen. Diese Geschichte voller Träume, Trotz und Tränen.

Sie beginnt, als Josef 17 Jahre alt ist - und vor allem eines tut: träumen. Nicht nur mit 17 hat Josef Träume sondern lebenslang. Sie sind wie Wegweiser und führen ihn durch sein Leben. Retten ihn. Und andere auch.

Vermutlich kennen Sie die Josefsgeschichte, liebe Hörerinnen und Hörer - hier nur eine schnelle Zusammenfassung. Es lohnt sich, sie am Stück nachzulesen. Muss ja nicht gleich Thomas Mann sein. Einfach in der Bibel, im 1. Buch Mose ab Kapitel 35.

Die älteren Brüder beneiden Josef. Er wird vom Vater bevorzugt. Und träumt sich so durch den Tag. Bildet sich ein, was Besseres zu sein, finden sie. Eines Tages wollen sie ihn am liebsten ermorden. Sie werfen ihn in einen Brunnenschacht, lassen ihn dort zurück. Und dem Vater erzählen sie, wilde Tiere hätten ihn in der Wüste getötet. Jakob trauert ohne Ende um Josef und beweint ihn lange. Josef aber lebt, wird nach Ägypten verschleppt, als Sklave verkauft und macht dann eine unglaubliche Karriere - mit vielen Auf und Abs. Als er 30 Jahre alt ist, ernennt der Pharao ihn zum Minister. Josef hat es geschafft. Seine Träume erfüllen sich. Durch seine Politik übersteht das ganze Land sieben fette und sieben magere Jahre. Aus Nachbarländern reisen Menschen an, um Getreide zu kaufen - während der Hungersnot. So begegnet Josef seinen Brüdern wieder. Gibt sich aber nicht zu erkennen. Stellt sie auf die Probe. Zuletzt versöhnen sie sich. Ende gut - alles gut. Sie holen ihren alten Vater Jakob nach Ägypten und alle zusammen werden dort sesshaft. 17 gemeinsame Jahre werden ihnen noch geschenkt, dann stirbt der Vater.

Da warf sich Josef über seinen Vater und weinte über ihm… (…)

Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war, und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit vergelten, die wir an ihm getan haben.

Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach: So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, dass sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef weinte, als man ihm solches sagte. (1. Mose 50, 1.15-17)

Familiengeheimnisse

In jeder Träne steckt eine Geschichte. 15 Milligramm. Josef weint literweise. Immer wieder. Aus Trauer um den geliebten Vater. Vor Schmerz. Auch dem nachgeholten Schmerz um die so früh verstorbene Mutter Rahel. Dann die Erinnerung an die Trennungszeit, als er im Exil war. Abgeschnitten von der Familie. Wie tot.

Josef hat auch geweint, als er die Brüder damals das erste Mal wiedersieht und spürt, wie sie sich verändert haben, wie sie sich für ihr früheres Verhalten schämen und wie liebevoll sie jetzt aufeinander achten. Zu Tränen rührt ihn das. Schließlich vor Glück, als er seinen kleinen Bruder Benjamin umarmt. Alle liegen sich in den Armen, verbrüdern sich neu - lassen die Tränen fließen…Und in jeder steckt eine Geschichte.

Auch diese alte Geschichte, die immer noch wehtut: Josef sieht sich - 17 Jahre alt, zart und verträumt - wie er den großen Brüdern Wasser und Essen in die Steppe bringt. Sie begrüßen ihn mit diesem "Da-kommt-Vaters-Liebling-Blick". Stürzen sich auf ihn, beschimpfen, würgen ihn, ein Messer blitzt auf. Mordlust. Todesangst. Dann die harten, finsteren Stunden in der Tiefe. Josef im Brunnen. Da haben sie ihn reingeworfen. Der Blick nach oben in den Himmel - keine Chance. Irgendwann fremde Gesichter, Sklavenhändler, eine Sprache, die er nicht versteht. Von den Brüdern keine Spur. Der Vater unerreichbar. Diese Bilder verfolgen ihn immer noch im Traum. Aber jetzt, jetzt ist Zeit, sie loszuwerden…

Josef weint - heimlich. Wie früher. Nicht offen. Genau wie die Brüder nicht offen reden. Sich nicht mal trauen, selber zu Josef hinzugehen. Sie lassen ausrichten... Jakob hätte vor seinem Tod gesagt…Es geht um drei Ecken. Hintenrum. Versteckt. So viel besser wäre: selber hingehen, sich zeigen, geradestehen.

Die Brüder Josefs aber fürchteten sich… Sie haben Angst. Trauen sich nicht. Trauen dem Frieden nicht. Trauen Josef nicht. Hat er ihnen wirklich verziehen? Oder wird er sich nun, nachdem der Vater gestorben ist, rächen? Und sie selber - sind sie mit sich im Reinen? Können sie in den Spiegel schauen? Ich glaube, sie schämen sich für das, was gewesen ist, wie sie selber gewesen sind, sie bereuen ihre mörderischen Gedanken von damals. Und wie sie Josef eiskalt im Stich gelassen haben. Und dann die Scheinwelt, das Lügengebäude, das sie vor dem Vater errichtet haben. Bloß nicht dran denken. Bloß nicht drüber reden.

Besser die alten Geschichten ruhen lassen. Schwamm drüber. Aber so einfach geht das nicht. Familiengeheimnisse entfalten ein Eigenleben. Einen Sog. Eine Macht. Was, wenn dann einer stirbt? Vor allem wenn das die Person ist, die die Familie zusammenhält - bei Josef der Vater. Was hält dann stand?

Josef weint. Und dann spricht er. Das Familiengeheimnis muss jetzt niemand mehr hüten. Alle wissen, was damals geschehen ist. Der Vater muss nicht mehr geschützt werden, jetzt beginnt eine neue Lebensphase.

Welchen Ort bekommen dann die alten Geschichten? Die schönen, die erzählen wir einander. Wenn wir beisammen sind, bei Geburtstagsfesten und auch bei Trauerfeiern. Schöne Erinnerungen teilen wir leicht: Weißt du noch…- und lächeln und lachen und erleben es fast noch einmal, während wir erzählen.

Und was nicht schön war sondern scheußlich und schmerzhaft? Ach, komm, lass die alten Geschichten ruhen…Wühl besser nichts auf…Sag mal nichts… Nichts darüber, wie die Schwester dir deinen Bräutigam ausgespannt hat. Wie der Onkel die kleinen Nichten widerlich begrapscht hat. Wie die Oma bei vollem Verstand und bis zuletzt für den Nationalsozialismus geschwärmt hat. Ganz zu schweigen von Stasi-Biografien, verheimlichten Straftaten…

Manchmal mag es gute Gründe geben, innerfamiliär ein Geheimnis zu wahren. Um alte Wunden nicht aufzureißen. Um neu und unbelastet anzufangen. Aber sie verschwinden nicht. Sie wirken weiter. Unterirdisch sozusagen. Unter der Haut und zwischen den Zeilen.

Wenn ein Kind erst als Erwachsener zufällig erfährt, dass der Vater nicht der leibliche Vater ist, dass die Lieblingstante nicht ausgewandert und verschwunden ist sondern sich doch das Leben genommen hat… Das bedeutet viele Tränen, auch ungeweinte.

Familiengeheimnisse sehen sehr verschieden aus und sind nicht immer dramatisch. Manchmal verbinden sie nach innen. Ein Geheimnis teilen…Das bleibt bitte in der Familie, hier am Küchentisch…Als ob sie ein Bündnis schließen, sich zusammentun, "verbrüdern" - und dann Gras über die Sache wachsen lassen. Nicht dran rühren. Keine schlafenden Hunde wecken.

Bloß - die Angst wächst, die Sorge, dass doch was rauskommt. Der schlafende Hund wacht irgendwann von selber auf. Und hat Hunger. Und könnte richtig gefährlich werden - für den Familienfrieden. Und zubeißen.

Also, ihn vielleicht doch besser wecken. Ansprechen. Worte finden, für das, was so schlimm ist. Dem Unaussprechlichen einen Namen geben. Den schlafenden Hund wecken und sich um ihn kümmern. Er braucht Auslauf und Übers-Fell-streicheln, berühren, nahe sein. Drüber reden.

Josefs Brüder haben lange Jahre geschwiegen. Und Josef selber auch. Und Jakob, der Vater, hat nicht nachgefragt. Der muss doch irgendwas geahnt haben, Und für sich gegrübelt. So etwas macht einsam. Manchmal krank. Auch inmitten einer Groß-Familie.

Drüber reden. Sich zeigen. Nicht nur in Josefs Familie ist das ein Lernweg. Und den geht jeder Mensch zu allererst für sich allein. Innen drin. Dazu braucht es eine Stille. Ein Abtauchen, Zulassen, Hilferufen. Und Tränen, die gehören auch dazu. Für mich auch Beten. Und Musik. "Even in the Quietest Moments" von Supertramp höre ich als Gebets-Lied. Ich weiß: Selbst wenn die Tränen wie vom Himmel fallen - in mir muss noch viel untergehen, bevor ich wieder hochkomme…"there's a lot of me got to go under before I get high. LORD, won´t you come and get into my life.” Komm in mein Leben, Gott! Lass deine Sonne nicht verschwinden!

Drüber reden

Und seine Brüder gingen selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes statt? Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen. (1. Mose 50, 18-21)

Selber hingehen, geradestehen, sich stellen. Die Brüder tun das schließlich. Im zweiten Anlauf. Etwas halten sie zurück, sie zeigen sich nicht ganz - verstecken sich hinter einer anderen Rolle: Knechte statt Brüder. Unterwerfung statt auf Augenhöhe. Aber nicht mit Josef! O nein, er will nicht ihr Herrscher sein sondern ihr Bruder. Es geht nicht um Macht.

Weinen heißt: Die Beherrschung verlieren! Sich zeigen. Nicht versteinern. Fließen lassen. Und Nähe ermöglichen. Unter Menschen-Brüdern und -Schwestern. Nähe ohne Angst.

Fürchtet euch nicht! Sagt Josef gleich zweimal. Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen. Aber das Damals soll keine Angst mehr machen. Das Böse nicht beschönigen sondern benennen. Sich ihm stellen. Sagen, das hat wehgetan. Das hat mein Leben verfinstert. Sonst wird es weiter herumgeistern und das Leben vergiften.

Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen. Dieser Gedanke ist für mich immer eine der größten Weisheiten und Trostsätze gewesen. Er steht im Poesiealbum meines Glaubens - genauso wie: "Der Herr ist mein Hirte" oder "Das Reich Gottes ist mitten unter euch." Als Kind hat mir das so eingeleuchtet: Egal, was die anderen, was die Erwachsenen-Welt mit mir macht, Lehrerinnen oder Lehrer - Gott will es gut für mich.

Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.

Inzwischen haben diese (Poesiealbum-)Worte für mich etwas von ihrem Glanz und ihrer Schutz- und Trostmacht verloren.

Zum einen: Ich mag das Schema nicht: Menschen böse - Gott gut. Ich begegne Gott sei Dank vielen Menschen, die es gut mit mir meinen. Die nichts Böses denken, mir nichts Böses antun. Und wenn ich mich so umschaue, in meiner Stadt, auf der Welt, dann, ja, gibt es Böses und Böse, aber noch mehr: jede Menge gute Menschen. Ich möchte mich zu ihnen gesellen und zeigen: Wir gedenken es gut miteinander zu machen auf dieser Erde … Und ich stelle ich mir vor, wie Gott der Schöpfer JA sagt und: Siehe, es war sehr gut. Also: Menschen gedenken es nicht immer böse zu machen. Auch eifersüchtige Geschwister nicht.

Zum anderen: Ich kann und will nicht in allem Bösen etwas Gutes entdecken. Dass Gott einen Umweg macht, Menschen Böses zumutet, um es dann zu guter Letzt gut ausgehen zu lassen, sozusagen sehenden Auges, pädagogisch? Ich weigere mich, in allem Gottes Plan zu sehen. Ich glaube, es gibt Sachen, die waren nicht gut, die sind nicht gut und die werden nicht gut. Jedenfalls nicht in diesem Leben und in dieser Welt.

Und trotzdem leben wir. Und meistens gerne. Weil durch alle Tränen hindurch die Trotzkraft wächst. Das Dennoch. Das ABER. Auch wenn nichts gut ist. Egal wie traumatisiert ein Mensch ist, wenn dieses ABER aufflackert, wenn Tränen fließen, sich die Starre löst - dann geht LEBEN.

So viel Gott strömt über…

Dieses ABER lässt sich im Rückblick sagen. Immer erst im Rückblick. Und nur von dir selber. Es ist ein selbstentdecktes ABER, ein manchmal schwer erarbeitetes, durch Therapiestunden, Beratung oder geistliche Begleitung hindurch, manchmal auch ein vom Himmel gefallenes, gottgegebenes… Plötzlich geht es wieder…

Josef bietet den Brüdern dieses ABER wie einen Trost an. Er tut sich aber auch leicht. Er hat ja die Macht. Gönnerhaft könnten seine Worte klingen. Die Brüder sind in seiner Hand. Damals vor so vielen Jahren hatten sie Macht über ihn und haben sie böse missbraucht - jetzt könnte es umgekehrt sein.

Aber Josef weint. Zeigt sich zart, verwundbar, nah. Und verbindet sich mit ihnen. Eine Kinderbibel lässt Josef sagen: "Ihr habt es zwar böse mit mir gemeint. Aber Gott hat es gut mit uns allen gemeint." Mit uns allen. Kein Bevorzugen. Kein Bestrafen. Kein oben und unten. Gott - mit - uns. Ein einziges großes Fürchtet-euch-nicht.

So bringt Josef Gott ins Spiel. Und besänftigt die Angst. Er verspricht, weiterhin für die Großfamilie zu sorgen. Der bösen Vergangenheit zum Trotz wird es eine gute Zukunft geben…

Und so endet die Geschichte mit Trost. Mit Vertrauen. Und die Tränen gehören dazu. They´re raining from the sky, singt Supertramp. Sie fallen vom Himmel. Der Himmel weint unsere Tränen mit, milligramm- und literweise. Und Gott wird abwischen all unsere Tränen…

In diesem Gottes-Weinen spüre ich Trost. "So viel Gott strömt über" dichtet Else Lasker-Schüler und nennt ihr Gedicht: "Versöhnung". Ja, ich glaube, das geschieht, wenn sich Menschen finden, wiederfinden, versöhnen: "So viel Gott strömt über." Und ich stelle mich hinein in diesen Strom. Zu Josef und allen Brüdern und Schwestern und unseren geweinten und ungeweinten Tränen, trotzig und getröstet.

 

Die Evangelische Morgenfeier

"Eine halbe Stunde zum Atemholen, Nachdenken und Besinnen" - der Radiosender Bayern 1 spielt die Evangelische Morgenfeier für seine Hörerinnen und Hörer immer sonntags von 10.32 bis 11.00 Uhr. Dabei haben Pfarrerinnen und Pfarrer aus ganz Bayern das Wort. "Es geht um persönliche Erfahrungen mit dem Glauben, die Dinge des Lebens - um Gott und die Welt."

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