Mehr als jeden zweiten Tag hat in Bayern im vergangenen Jahr ein Kind oder ein Jugendlicher einen Selbstmordversuch unternommen. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik Bayern (PKS Bayern) hervor, wie die SPD in München mitteilte. Zu den 191 versuchten Selbsttötungen kamen 24 vollendete Suizide von Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 17 Jahren. Insgesamt blieb die Zahl der Selbsttötungen und Versuche in den letzten drei Jahren gleich.

Häufigster Grund für vollendete Suizide war laut PKS Krankheit (47 Prozent). Bei weiteren 47 Prozent war kein eindeutiger Grund erkennbar, bei sechs Prozent waren es Familienstreitigkeiten. Bei der Mehrheit der Selbstmordversuche (42 Prozent) lässt sich kein Grund aus der Statistik ablesen, bei 33 Prozent war es Krankheit, bei 14 Prozent die Familie und bei elf Prozent Liebeskummer.

"Jeder Tod eines Kindes oder eines Jugendlichen ist furchtbar und einer zu viel", betonte SPD-Politikerin Doris Rauscher. Sie forderte, Kinder und Jugendliche bei Krankheit und in Krisensituationen mit leicht zugänglicher pädagogischer und psychologischer Begleitung besser zu unterstützen.

Hilfe bei Suizidgedanken

Haben Sie Suizidgedanken? Es ist wichtig, dass Sie mit Familie, Freunden oder Bekannten darüber sprechen.

Außerdem können Sie sich folgende professionelle Beratungsstellen wenden:

Bei der Telefonseelsorge kannst du rund um die Uhr anrufen und deine Sorgen und Gedanken anonym mit jemandem teilen: 0800- 1110111

Die Nummer gegen Kummer richtet sich ganz besonders an Jugendliche. Auch dort finden Sie rund um die Uhr und anonym ein offenes Ohr: 0800-116111