Der 54-jährige Theologe und Sozialpädagoge Reiner Schübel wird neuer Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie und Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen. Der Kirchenrat wechselt zum 1. Januar 2020 vom Landeskirchenamt zu dem diakonischen Träger, teilten die Rummelsberger am Montag mit.
Schübel war von 1998 bis 2002 persönlicher Referent beim Präsidenten des Diakonischen Werks Bayern und von 2002 bis 2009 Gemeindepfarrer an St. Stephanus in Oberasbach (Landkreis Fürth) und war dort unter anderem Vorsitzender des ökumenisch ausgerichteten Diakonievereins. Seit 2009 hat der Kirchenrat die operative Leitung des Referats Diakonie und gesellschaftsbezogene Aufgaben im Landeskirchenamt München inne.
Schübel sieht "reizvolle Gestaltungsaufgaben"
Für die christlich-jüdische Zusammenarbeit setzt er sich seit seiner Zeit als Mitarbeiter an der Schule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche "Beith HaSefer Ilanot" in Jerusalem ein. Er ist evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in München. Reiner Schübel ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Er wolle seine Erfahrungen und Kenntnisse "ganz der Rummelsberger Diakonie zur Verfügung stellen", sagte Schübel nach der Entscheidung des Wahlgremiums. Die Leitung des "traditionsreichen und innovativen diakonischen Unternehmens" zusammen mit den Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat seien für ihn "reizvolle Gestaltungsaufgaben, denen sich meine bisherigen beruflichen Stationen in Diakonie und Kirche zuordnen", erklärte er.
Breitenbach geht in Ruhestand
Schübel folgt auf Rektor Günter Breitenbach, der zum Jahresende 2019 in den Ruhestand geht. Der ehemalige Würzburger Dekan leitete die Rummelsberger Diakonie seit dem Jahr 2011. Er übernahm in einer Krisenzeit, in der das Sozialunternehmen mit Missbrauchsvorwürfen, Rücktritten und internen Querelen zu kämpfen hatte.
Die Rummelsberger Diakonie bei Nürnberg ist einer der großen diakonischen Träger in Deutschland. In etwa 200 Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Flüchtlinge, Senioren und Menschen mit Behinderung in Bayern sind mehr als 5.400 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz beträgt laut Stellenausschreibung knapp 300 Millionen Euro. Geistlicher Kern des Sozialunternehmens sind die 1.700 Mitglieder der Rummelsberger Brüderschaft und die knapp 300 Frauen zählende Gemeinschaft der Diakoninnen.