Die Bundesregierung will laut Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) noch in diesem Monat die erste Tranche der insgesamt zugesagten 30 Millionen Corona-Impfstoffdosen an ärmere Länder abgeben.

"Wir sollten die Menge an Impfstoffspenden schrittweise erhöhen, damit dort medizinisches Personal und andere besonders gefährdete Gruppen viel schneller erreicht werden können", sagte Müller der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch).

Bis 2022 soll ein Drittel der Menschen in Entwicklungsländern geimpft sein

Müller, der nach der Bundestagswahl aus der Bundesregierung ausscheiden wird, erinnerte an das Ziel, bis Anfang 2022 rund ein Drittel aller Menschen in Entwicklungsländern zu impfen.

Er forderte die europäischen Staaten auf, dem deutschen Vorbild zu folgen und ihrerseits Geld sowie Impfstoff zu geben. Die EU könnte so eine Maßnahme in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO "initiieren und koordinieren", sagte der Bundesentwicklungsminister.

Müller fordert freiwilligen Technologietransfer in Entwicklungsländer

Neben der gerechten Verteilung von Impfstoffen auch an die ärmsten Länder müsse der nächste Schritt sein, dass Entwicklungsländer selbst Vakzine produzieren. Dafür brauche es einen freiwilligen Technologietransfer, sagte Müller.

Sein Ministerium unterstütze den Aufbau solcher Produktionen im Senegal und in Südafrika, wo bereits Kapazitäten vorhanden seien. Zudem sei man im Gespräch mit Ghana. "Wir besiegen das Virus nur weltweit oder nicht", betonte Müller.