Kunstsinnig, hellenophil, hochgebildet, durch die Hochzeit mit der evangelischen Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen Begründer des Oktoberfests und ein Förderer der bayerischen Trachten, dazu stur, skandalumwittert, der weiblichen Schönheit zugetan, deutschtümelnd, liberal, erz­katholisch, Franzosenhasser und anders als sein Vater kein Herrscher, der die anderen Konfessionen in seinem Reich, Protestanten oder Juden, nicht förderte, sondern nur im Wortsinn tolerierte: Es gibt unzählige Perspektiven auf den höchst widersprüchlichen bayerischen König Ludwig I., der im Oktober vor genau 200 Jahren als zweiter den Thron des damals noch jungen bayerischen Königreichs bestieg.

Ihm ist aus diesem Anlass die diesjährige Landesausstellung im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg gewidmet. Richard Loibl ist seit 2007 Chef des Hauses und gebürtiger Straubinger. Der Historiker hat als Ostbayer einen ganz anderen Blick auf diesen bayerischen Herrscher als beispielsweise sein Stellvertreter, der Münchner Rainhard Riepertinger. Die Bayerische Landesausstellung in Regensburg mit dem Fragezeichentitel "Ludwig I. – Bayerns größter König?" ist die letzte unter Riepertingers Federführung.

In welche historische Landschaft hinein wurde Ludwig 1825 König?

Manchmal kann man sich die Grund­züge der Geschichte mit Himmelsrichtungen anschaulich machen – und, wie in der Regensburger Schau, mit Zuglinien. Machtallianzen und die große Politik bestimmen wesentlich mit, welche Regionen aufblühen und welche in den Schatten rücken. HdBG-Chef Loibl kann mit Verve schildern, wie Ostbayern durch die Säkularisation und die Politik im jungen Königreich von einer historischen "Brückenlandschaft" zu einer Rand- und Grenzregion wurde. Für ihn war der legendäre Graf Montgelas kein begnadeter Verwaltungsmodernisierer, sondern ein ideologisch verblendeter Disruptor. Und für die Bildungslandschaft in Niederbayern war die Aufhebung der Klöster und damit der Wegfall eines ganzen Bildungs- und Sozialsystems ein Desaster. Erst 1956 habe der Bayerische Wald in Zwiesel ein erstes Gymnasium bekommen, so Loibl.

In welche historische Landschaft hinein wurde Ludwig 1825 König? Nach der Aufhebung des Heiligen Römischen Reichs und dem Ende des immerwährenden Reichstags in Regensburg war Bayern 1806 zum Königreich aufgestiegen und wurde zu einer deutschen "Mittelmacht" mit bis heute bestehender Ausnahmestellung. Möglich machte diesen Aufstieg eine geschickte Schaukelpolitik zwischen der Großmacht Frankreich einerseits und den deutschen Großmächten Österreich und Preußen andererseits.

Ob der berüchtigte, geradezu obsessive Franzosenhass Ludwigs auch ganz private Gründe hatte?

In den Sammlungen von Schloss Versailles gibt es ein Gemälde, das einen wichtigen Moment in der Geschichte des modernen Bayerns dokumentiert: Der Barockmaler François-Guillaume Ménageot hat darauf die Ziviltrauung zwischen Napoelons Stiefsohn Eugène Beauharnais, damals Vizekönig von Italien, und der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie festgehalten. Vorausgegangen waren der Szene am 14. Januar 1806 im Grünen Bildersaal der Münchner Residenz höchst dramatische Tage. Die hübsche und liebenswerte 17-Jährige war gewissermaßen der persönliche Preis, den die Wittelsbacherfamilie zu entrichten hatte, damit der bisherige Kurfürst Max Joseph zum König von Napoleons Gnaden aufsteigen konnte.

Ludwigs I. baut von Wilhelm von Kaulbach
Der König baut? Bei Wilhelm von Kaulbach (1804-1874) kamen 1850 auch die Arbeiter aufs Bild, selbst ein Maßkrug fehlt nicht. Im Mittelpunkt des Gemäldes stehen aber die führenden Architekten Ludwigs I., unter ihnen die Protestanten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner. Im Hintergrund sind die monumentalen Bauprojekte des Monarchen, die Walhalla und die Befreiungshalle bei Regensburg, zu sehen. Auch München prägte Ludwig mit der Glyptothek und den Pinakotheken nachhaltig. Zwei staunend-stolze Bayern weisen darauf subtil mit einer Fahne des Münchner Kindls hin.

Die Verbindung wurde über den Kopf des Mädchens hinweg von der großen Politik eingefädelt. Vater Max Joseph hatte nicht den Mut, seiner Tochter persönlich ihr Schicksal zu eröffnen. Das überließ er seinem Sohn, Amalies zwei Jahre älterem Bruder Ludwig. Die Geschwister waren beide in Straßburg geboren, wo ihr Vater Oberst der (damals noch vorrevolutionären) französischen Armee war. Max Joseph, den Spross eines eher abseitigen Asts der Wittelsbacher, spülte es dann eher zufällig auf den Münchner Thron. Nach dem Tod seiner ersten Frau hatte er wieder geheiratet. Und nur Ludwig, der Älteste, kam mit der zweiten Frau seines Vaters, der evangelischen Prinzessin Karoline von Baden (1776-1841), nicht richtig gut zurecht. In der Ablehnung der Franzosen war er sich allerdings mit der Stiefmutter einig.

Für Bayern bedeutete das Bündnis mit Frankreich Schutz vor Österreich – und: auf der Seite der Sieger zu stehen. Für Napoleon (Ludwig sah in ihm einen "Emporkömmling") bedeutete die Eheschließung, dass seine Familie in verwandtschaftliche Beziehung mit dem europäischen Hochadel trat. Überliefert ist, dass im Winter 1805 der Haussegen bei den Münchner Wittelsbachern deshalb äußerst schief hing. Auguste Amalie heulte, ihr Vater sperrte sich in seinem Zimmer ein. Der historische Treppenwitz an der Sache: Die beiden jungen Leute, die sich erst kurz vor der Trauung kennenlernten, verliebten sich wirklich. Ihre Ehe erwies sich als sehr glücklich. Das Paar bekam acht Kinder.

Ludwig sah im anschwellenden deutschen Nationalismus die Heil bringende Kraft der Zukunft

Zum Deal mit Napoleon gehörte auch, dass Bayern für jeden seiner Feldzüge 30 000 Soldaten zu stellen hatte. Der Blutzoll war riesig: Vom katastrophalen Russlandfeldzug 1812 kehrte nur jeder zehnte bayerische Soldat zurück.

Den in den Napoleonischen Kriegen anschwellenden deutschen Nationalismus betrachtete Vater Max Joseph mit Skepsis. Sein Sohn Ludwig sah in ihm die Heil bringende Kraft der Zukunft. Regelmäßig konspirierte er als Kronprinz so sehr gegen den "Erbfeind" Frankreich, dass ihn Chefminister Montgelas bespitzeln ließ. Dabei war in historisch weiterem Blickwinkel eigentlich stets Österreich die größere Gefahr für Bayerns territoriale Integrität gewesen.

Als sich das Blatt gegen Napoleon wendete, wechselte Bayern im Oktober 1813 kurz vor der entscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig gerade noch rechtzeitig erneut die Seiten. Wieder stand das Königreich als Siegermacht da – anders als beispielsweise Sachsen – und konnte sein Territorium in verändertem Zuschnitt mehr oder weniger bewahren.

Woher kommt das y in Bayern?

Dem Hellenen-Fan Ludwig, der ausgezeichnet Griechisch konnte, verdankt Bayern sein unverkennbares typografisches Markenzeichen: das Ypsilon, das die Franzosen "i grec", griechisches I, nennen. Nur wenige Tage nach seiner Thronübernahme am 13. Oktober 1825 ordnete Ludwig die Änderung der offiziellen Schreibweise seines Landes an. In der Sprachwissenschaft hat sich das "Bairische" mit i erhalten als Bezeichnung für die Mundarten, die zwischen Südtirol und der Oberpfalz, zwischen Oberammergau und dem Neusiedler See gesprochen werden.

Doch der Inn, der Bayer- und Böhmerwald, die über viele Jahrhunderte Brückenregionen innerhalb eines zusammenhängenden kulturellen Raums waren, wurden unter Ludwigs Regentschaft zunehmend zu "harten Grenzen" – und die Menschen in diesen Regionen zu Bewohnern (aus Münchner Perspektive) der Peripherie.

Das Lieblingsprojekt Ludwigs: der Kanalbau

Seine Verkehrs- und Infrastrukturpolitik trugen dazu durchaus bei. Wenige Wochen vor Ludwigs Krönung hatten die Nachrichten von der Eröffnung der ersten Eisenbahn in England auch Bayern "elektrisiert", auch wenn George Stephensons Lokomotive freilich mit Dampf betrieben wurde. Der 39-jährige König sprang sofort auf den Zug auf: Er ließ den Münchner Ingenieur Joseph von Baader (1763-1835) – neben Joseph Anton von Maffei (1790-1870) und Theodor Freiherr von Cramer-Klett (1817-1884) einer drei wichtigsten Eisenbahnpioniere in Bayern – im Nymphenburger Schlosspark eine Versuchseisenbahn aufbauen. Doch dann stockte der Fortschritt: Ludwig hatte die fränkischen Kaufleute aufgefordert, in die neue Verkehrstechnologie zu investieren; nur tat sich lange nichts. Daher wendete sich Ludwig – entgegen Baaders Rat – seinem historisch-romantisch aufgeladenen Lieblingsprojekt zu: dem Kanalbau.

Schon Kaiser Karl der Große hatte mit der "Fossa Carolina" versucht, eine schiffbare Verbindung zwischen Rhein, Main und Donau herzustellen. Ludwig übertrumpfte Karl und ging als derjenige Fürst in die Geschichte ein, dem diese Großtat gelang. 100 Schleusen mussten von Kelheim bis Bamberg überwunden werden. Allein auf diesem Abschnitt dauerte die Reise sechs Tage. 1843 fertiggestellt, erwies sich der teure und schmale "Ludwig-Donau-Main-Kanal" bald auch wirtschaftlich als Flop. Ludwigs Kanal-Obsession verzögerte zwar den Eisenbahnbau im Land, aber gleichzeitig war schließlich doch die erste das ganze Land durchquerende Eisenbahnverbindung entstanden: die 1854 fertiggestellte "Ludwig-Süd-Nord-Bahn". Sie führte von Lindau über Augsburg und Franken nach Sachsen – und verlief teilweise parallel zum mehr und mehr ins Abseits rutschenden Kanal.
 

Lola Montez
Mit seiner Liebe zur angeblichen spanischen Tänzerin Lola Montez machte sich König Ludwig I. vor aller Welt lächerlich. Es kursierten Karikaturen, Spottgedichte und Gemälde wie dieses eines unbekannten Künstlers.

Einerseits, klagt Historiker Loibl, habe Ludwig den wachsenden Einfluss des liberalen und protestantischen Preußens beklagt. Andererseits habe er sein Königreich konsequent nach Norden ausgerichtet und in seiner Abgrenzung von Österreich Ostbayern ins Abseits gebracht. Erst sehr spät und auf private Unternehmer-Initiative entstand eine Eisenbahnverbindung nach Böhmen. 

Andernorts wurde Bayern unter Ludwig I. zur Großbaustelle. Vor allem Münchens Gesicht haben seine Bauten geprägt: Siegestor und Bavaria mit Ruhmeshalle, die Glyptothek und die Pinakotheken (von denen die im Zweiten Weltkrieg zerstörte "Neue" verloren ist) – alles von ihm initiiert. Auch in anderen Landesteilen hinterließ Ludwig große Spuren: Mit dem Pompejanum schuf er in Aschaffenburg ein römisches Wohnhaus zu Studienzwecken für seine Untertanen, in der Pfalz ließ er sich von Friedrich von Gärtner und Leo von Klenze bei Edenkoben eine anmutige Sommer- und Altersresidenz bauen. Und dazu kommen natürlich noch die monumentalen Projekte an der Donau, ganz in der Nähe der Regensburger Landesausstellung: die Befreiungshalle bei Kelheim und die Walhalla in Donaustauf.

Ludwigs große Baumeister Gärtner und Klenze waren Protestanten

Überhaupt war es eine Zeit der Aufbrüche und Entdeckungen: Der in Straubing geborene Optiker Joseph Fraunhofer (1787-1826) baute in München und Benediktbeuern die besten Fernrohre seiner Zeit. Mit einem Fraunhofer-Refraktor wurde im September 1846 der Neptun entdeckt. Und die Türme der Münchner Frauenkirche waren das Motiv des ersten deutschen Fotonegativs, das der Münchner Chemiker Franz von Kobell 1837 anfertigte.

Ludwigs große Baumeister Gärtner und Klenze waren Protestanten. Das hinderte ihn aber nicht, eine höchst katholische Religionspolitik zu verfolgen. Nicht nur vor dem Hintergrund, die Folgen der Säkularisation abzumildern, hatte der tief katholische Ludwig sein ganz eigenes "gegenreformatorisches" Programm.

Ludwigs Stiefmutter Karoline hatte die erste evangelische Gemeinde in München seit der Gegenreformationszeit ins Leben gerufen

Seine Stiefmutter Karoline hatte zusammen mit ihrem Kabinettprediger Friedrich Ludwig Schmidt die erste evangelische Gemeinde in München seit der Gegenreformationszeit ins Leben gerufen. Sein Vater hatte 1803 die volle Gleichberechtigung der christlichen Konfessionen in seinem Reich proklamiert, später kamen auch für die Juden bedeutende Schritte auf dem Weg zu rechtlicher Gleichstellung als Bürger hinzu.

Gegen den ausdrücklichen Wunsch Ludwigs blieb Karoline nach dem Tod ihres Mannes in München. Sie half dort und in Altbayern beim Aufbau der evangelischen Gemeinden. Ludwig hielt sich hier sehr zurück. Ein erster Entwurf Klenzes für eine evangelische Kirche in München zerschlug sich: Er war Münchens Protestanten zu klein. Gebaut wurde schließlich ein künstlerisch eher bescheidener Entwurf in schlechter Lage südlich des Stachus – ohne jegliche persönliche finanzielle Unterstützung durch den König, der Klenze gegenüber die architektonische Qualität der Pertsch-Kirche gleichwohl als "Sauerey" bezeichnete. Die Einweihung der ersten Matthäuskirche legten Münchens königstreue Protestanten bewusst auf den Geburtstag ihres katholischen "Summus Episcopus": den 25. August 1833. Doch der Ehrenerweis blieb ohne Resonanz. Wer nicht zur Einweihung kam, war der König.

Die Münchner Matthäuskirche blieb unter König Ludwig der einzige evangelische Kirchenneubau

Und es wurde noch schlimmer, als 1837 Karl von Abel (1788-1859) bayerischer Innenminister wurde. Abel war ein eifernder Konvertit, er hatte eine Wandlung vom liberalen Protestanten zum harten Ultramontanen hinter sich. Er half Ludwig nicht nur dabei, mehr als 130 Klöster in seinem Reich neu oder wieder zu gründen. Vom König als dessen "erstem Staatsmann" geadelt, behinderte Abel auch nach Kräften die Bildung evangelischer Gemeinden und begünstigte die Konversion von Untertanen zum Katholizismus. Die Münchner Matthäuskirche blieb unter König Ludwig der einzige evangelische Kirchenneubau in den traditionell katholischen Gebieten. Der zur Unterstützung der evangelischen Diaspora 1832 in Leipzig gegründete "Gustav-Adolf-Verein" wurde 1844 in Bayern sogar verboten.

Skandalös war auch die Beerdigung der im Volk beliebten Königin Karoline: Ihr Sarg soll am 18. November 1841 im Grab ihres Mannes in der Münchner Theatinerkirche bestattet werden. Doch die katholische Geistlichkeit kommt in Zivil daher – ein bewusster Affront. Der Trauerzug mit den evangelischen Geistlichen muss vor der Kirche stoppen, dann verschwindet der Sarg sang- und klanglos in dem völlig ungeschmückten katholischen Gotteshaus. Diese antiprotestantische Demütigung passte zu dem damals schon seit mehreren Jahren tobenden "Kniebeugestreit". Von romantisch-katholischen Vorstellungen beflügelt, ließ Ludwig seinen Minister Abel kurz vor seinem Geburtstag 1838 verfügen: "Seine Majestät der König haben allergnädigst zu beschließen geruht, daß bei militärischen Gottesdiensten während der Wandlung und beim Segen wieder niedergekniet werden soll. Das gleiche hat zu geschehen bei der Fronleichnamsprozession und auf der Wache, wenn das Hochwürdigste vorbeigetragen und an die Mannschaften der Segen gegeben wird. Das Kommando lautet: Aufs Knie!"

Evangelische Soldaten, die vor einer Fronleichnamsmonstranz knien müssen?

Die Sache führte zu einem heftigen Konflikt und erbittertem Widerstand. Erst im Dezember 1845 gab der König schließlich dem protestantischen Protest nach und hob den Erlass auf. Aber noch 1892 teilte das Königlich protestantische Oberkonsistorium dem Innenministerium mit, dass Protestanten "zur Spalierbildung bei der Fronleichnamsprozession nicht kommandiert werden möchten".

Für evangelische Besucher der Regensburger Landesausstellung kommen diese konfessionellen Konflikte, die die Regentschaft Ludwigs durchaus prägten, mit einer nur kleinen Abteilung zum Kniebeugeerlass und zum Streit um die Amtskleidung bayerischer Rabbiner eher beiläufig daher. Man habe sich angesichts der Überfülle an Themen und Geschichten konzentrieren müssen, gibt Ausstellungsmacher Riepertinger zu. Außerdem sei es schwierig, gute, anschauliche Exponate zu finden, um derlei Themen auszustellen. Nun ja.

Ludwig tritt verbittert über die Revolution zurück

"Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen": Als der 1848er-Revolutionär Richard Wagner für seinen "Ring des Nibelungen" am Text der Götterdämmerung dichtete, mag er dabei vielleicht auch an Bayerns König Ludwig gedacht haben. Dem hatte in dieser Zeit eine irische Tänzerin und Courtisane den Kopf verdreht. Lola Montez gab sich als Spanierin aus, und der liebestolle König verschaffte ihr die bayerische Staatsbürgerschaft, den Titel einer Gräfin von Landsfeld und eine üppige Apanage. Sie rauchte öffentlich Zigarren, und zu heimlichen nächtlichen Treffen mit dem König soll sie sich als Jüngling verkleidet eingeschlichen haben.

Das Volk schäumt ob so viel Unmoral, und als sich die Leibgarde der Tänzerin mit Studenten schlägt und der König daraufhin die Universität dichtmacht, kocht der Volkszorn über: Ludwig tritt verbittert über die Revolution zurück – aber es bleiben ihm noch 20 Jahre. Mit seinem Sohn Max II. Joseph, der von 1848 bis 1864 regierte, und seinem Enkel Ludwig II. erlebte er noch zwei Nachfolger auf dem Thron. Als Mäzen, Sammler und Bauherr blieb der "Kunstkönig" weiterhin präsent. Aber Schicksalsschläge prägten sein Alter: 1854 erlag seine Frau Therese der Cholera, und er überlebte vier seiner Kinder. 

1868 starb Ludwig I. in Nizza – in Frankreich, ausgerechnet.

Landesausstellung 2025

Ludwig I. – Bayerns größter König?
10. Mai bis 9. November 2025
Haus der Bayerischen Geschichte, Donaumarkt 1, 93047 Regensburg.
Dienstag bis Sonntag 9-18 Uhr (Montag geschlossen).

Eintritt (Landesausstellung 2025 inkl. Dauerausstellung): Erwachsene: 10 €, erm. 8 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren frei.
Katalog: Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (256 Seiten, 24 €).

Internet: www.hdbg.de

Walhalla und Befreiungshalle
Beim Vorzeigen der Eintrittskarte zur Landesausstellung gibt es ermäßigten Eintrittspreis in die Walhalla Donaustauf und die Befreiungshalle Kelheim (ebenso umgekehrt).

Kommentare

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Alarich am So, 11.05.2025 - 11:59 Link

stoppstopp ... versehentlich wurde der begonnene Kommentar abgebrochen und nicht fortgesetzt!!!

Fortsetzung:
verfasst von Ingeborg Engel, Mutter eines schwerhörigen Schülers. Leider völlig vergriffen. Die Schule und die Landesbibliothek besitzen jeweils EIN Exemplar. Weitere gibt es antiquarisch im.Internet. Unbedingt zugreifen. Vieles kann ich aus meinem Erleben gut nachvollziehen!

Alarich am So, 11.05.2025 - 11:53 Link

Toll beschrieben!
Leider, das muss ich als Schwerhöriger konststieren, wurde der Umstand, dass Ludwig l. schon im frühen Alter mittel- bis hochgradig schwerhörig war, ausgeblendet - als wäre es eine Schande, schwerhörig zu sein.
Die Münchener Samuel-Heinicke-Schwerhörigenschule hatte in den 90er Jahren zum Schuljubiläum eine interessante Monografie herausgegeben: Ludwig l., ein Schwerhöriger auf Bayerns Thron, geschrieben von