Gefangene des bayerischen Justizvollzugs wollen in den nächsten Tagen und Wochen bis zu 150.000 Schutzmasken im Kampf gegen die Corona-Pandemie nähen. Bereits seit einer Woche nähten inhaftierte Frauen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach mehr als 10.000 Masken, seit Donnerstag beteiligten sich auch die JVAs Amberg, Kaisheim sowie München, teilte das Justizministerium mit. Insgesamt würden bis zu 45 Gefangene mithelfen. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) sagte, er sei stolz auf den Beitrag
, den Inhaftierte und JVA-Bedienstete in der Krise leisteten: Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.
Schon seit einigen Tagen nähen auch Häftlinge in der JVA Nürnberg Behelfs-Mundschutzmasken. Rund 150 bis 200 Stück würden täglich entstehen, wie Schneidermeisterin Ulla Mörtel-Then sagte. Das Telefon habe Ende vergangener Woche nicht mehr stillgestanden, weil so viele Kunden ihrer Näherei Aufträge für Masken geben wollten. Die beschäftigten Insassen müssten deshalb in dieser Woche Überstunden machen. Die Häftlinge seien bei ihrer Arbeit derzeit so diszipliniert wie nie.
Der Justizvollzug näht für einen bayerischen Textilzulieferer der Automobilindustrie, der aktuell den Freistaat mit Masken beliefere. Die Firma schicke Masken-Rohlinge an die Gefängnisse, dort würden sie weiterverarbeitet. Dann nehme die Firma die Waren zurück und liefere sie an das Zentrallager der Staatsregierung. Im Nürnberger Gefängnis sind sechs Strafgefangenen in der Näherei ansonsten beispielsweise mit dem Flicken der Anstaltswäsche beschäftigt.