Nürnberg (epd). Aus dem Müll gerettete Lebensmittel wollen Aktivisten am Mittwoch (8. Dezember, 14 bis 16 Uhr) in Nürnbergs Innenstadt verteilen. Auf der Fleischbrücke werde man Nahrungsmittel, die noch gut und genießbar seien, an Passantinnen und Passanten verschenken, heißt es in einer Mitteilung der Jesuiten in Nürnberg am Dienstag. Die Initiatoren beteiligen sich damit an einem bundesweiten Aktionstag des "Aufstands der Letzten Generation", hieß es. An der Aktion in Nürnberg nähmen Mitglieder von Klimacamp und Klimazirkus Nürnberg, von Extinction Rebellion, jesuitenweltweit und "LEBENS-mittel-RETTEN & mehr" teil.

Fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel, in Deutschland über zwölf Millionen Tonnen, würden im Müll landen, teilen die Initiatoren mit. Zugleich litten 800 Millionen Menschen an Hunger. Jährlich würden durch die Verschwendung mehr als 38 Millionen Tonnen Treibhausgase, gut 43.000 Quadratkilometer landwirtschaftlicher Fläche und 216 Millionen Kubikmeter Wasser vergeudet. Für jedes Nahrungsmittel würden Energie bei Herstellung und beim Transport benötigt. Pflanzenschutzmittel, Mineral- und Wirtschaftsdünger belasteten außerdem die Umwelt.

Die Aktivisten fordern von der neuen Bundesregierung unter anderem ein Lebensmittelrettungsgesetz nach französischem Vorbild und eine Agrarwende, die von der industriell ausgerichteten Massenproduktion zu einer ökologischeren und gesünderen Landwirtschaft führen solle.