Nürnberg (epd). Einen digitalen Demokratiekoffer hat am Samstag in Nürnberg die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg präsentiert. Die neue Projekt-Webseite "Digitaler Koffer voller Demokratie" informiert über Anlaufstellen und Materialien zu über 15 Themenbereichen wie Extremismus, Fake News, Rassismus oder Erinnerungskultur. Über Filter können Nutzerinnen und Nutzer nach diversen Angebotsformen - vom Referneten bis zum Video - und für bestimmte Zielgruppen suchen, erklärte Stephanie Patrzek von der Geschäftsstelle der Allianz. Über 100 Angebote aus der Region, aber auch bundesweite Plattformen seien inzwischen im digitalen Koffer zu finden. Das Spektrum werde ständig erweitert, so die Projektmitarbeiterin.

Der digitale Koffer sei kein Flaschengeist, "den man öffnet und die Demokratie verteilt sich automatisch", sagte Elisabeth Preuß aus dem Vorstand der Allianz. Aber das Wissen und Knowhow zu den Themen, die in der Allianz bereits vorhanden seien, könnten so weitergegeben werden. Angesprochen werden sollen Kommunen, Kreisjugendringe, Kirchengemeinden oder Moscheeverein. Der Koffer sei kostenlos und niederschwellig, erklärte Preuß. In ein paar Wochen auch ein Koffer voller Demokratie zum Mitnehmen und Ausleihen folgen.

Über die Koffer-Homepage werden Suchende unter anderem zur Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und ihren verschiedenen Beratungsformen geführt. Ebenfalls verlinkt ist das Projekt "Wie geht Demokratie?", das jungen Leuten mit Lernschwierigkeiten und geistigen Behinderungen Demokratie vermittelt. Auch die christlich-muslimische "Brücke", eine Einrichtung des evangelischen Dekanats Nürnberg, ist aufgeführt.

Der Allianz gegen Rechtsextremismus gehören 150 Städte und Gemeinden und über 200 Nichtregierungsorganisationen an. Sie setzt sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Rassismus, Antisemitismus oder Antiziganismus ein.