Nürnberg (epd). Die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsräte Bayerns (AGABY) begrüßt die Massendemonstrationen gegen Rechtsextremismus, fordert aber auch einen politischen Umschwung. "Endlich! Die Mehrheit schweigt nicht mehr!", sagte AGABY-Vorsitzende Mitra Sharifi laut einer Mitteilung vom Dienstag und bezeichnete die Demonstrationen als "ermutigendes Zeichen des Erwachens der Zivilgesellschaft". Sie wies jedoch darauf hin, dass der politische Einfluss der AfD "mit ihren rassistischen und demokratiefeindlichen Ideologien" wachse und damit auch Einfluss auf die politische Agenda der Bundesrepublik und Bayerns gewinne.

Es sei eine besorgniserregende Tatsache, "dass die migrantenfeindliche Politik und Einstellungen der AfD von Teilen der demokratischen Parteien nachgeahmt werden und somit salonfähig werden", sagte Sharifi weiter. Für viele Migrantinnen und Migranten sei es zu spät für ein "Wehret den Anfängen". Für sie habe es schon lange angefangen: "Die Zahl der rechtsextremen Straftaten ist stark angestiegen. Migrantisch gelesene Menschen fühlen sich nicht mehr sicher."

Die Vorsitzende betonte, dass Eingewanderte die Zukunft des Landes nicht bedrohen, sondern einen unverzichtbaren Beitrag für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft leisten. "Ich hoffe, dass wir alle, nicht nur auf Demonstrationen, sondern jeden Tag und überall, denjenigen widersprechen, die die Migration mit Lügen dämonisieren und Hass gegen Eingewanderte und Geflüchtete verbreiten", forderte Sharifi.

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