Eine neue Sonderausstellung im Deutschen Museum München beschäftigt sich ab diesem Freitag  mit der Entstehung des Lebens. Die Ausstellung "Simpel, komplex, lebendig" orientiere sich dabei an vier Fragestellungen, teilte das Museum am Dienstag mit: "Wo kann Leben entstehen?", "Wie haben sich aus Molekülen organische Verbindungen entwickelt?", "Wie wurden aus komplexen Molekülen Lebewesen?" und "Wie wird die Entstehung des Lebens im Labor erforscht?"

Auf die meisten dieser Fragen gebe es keine eindeutigen Antworten, zum Beispiel, wie aus organischen Verbindungen Leben entstanden sei, sagte Karl Wienand, der die Ausstellung zusammen mitkonzipiert und -kuratiert hat. "Wir zeigen das Thema in seiner ganzen Komplexität, aber wir haben keine Ausstellung von Wissenschaftlern für Wissenschaftler gemacht." Für Grundschulkinder sei die Ausstellung "eher nichts", aber für den Normalmenschen mit Sinn für die Naturwissenschaft schon.

Zu sehen seien faszinierende Objekte und Demonstrationen, etwa eine Medienstation, wo man die Erde so sehen kann, wie sie vor vier Milliarden Jahren ausgesehen hat - also zu dem Zeitpunkt, ab dem die Voraussetzungen für die Entstehung von Leben gegeben waren. Dabei stelle man angesichts von tosender Wellen und Blitzen fest, dass die Erde damals kein gemütlicher Ort gewesen sei.

Außerdem seien Gesteinsproben aus Australien zu sehen, die die ältesten Mineralien enthielten, die jemals gefunden wurden. Die Zirkonkristalle bewiesen, dass die Erde vor rund vier Milliarden Jahren Ozeane gehabt habe. Besucher könnten außerdem ihren eigenen Planeten erschaffen - "und dann schauen, wie hoch die Chancen auf die Entwicklung von Leben darauf sind", heißt es. Oder sie könnten beantworten, was für sie Leben ausmache. Die Ausstellung dauert bis 15. Januar 2023.