München, Fürth (epd). Der Wohnungsbau im Freistaat kommt trotz verschiedener Förderprogramme nicht richtig in Gang: Wie das bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch mitteilte, sank vergangenes Jahr die Zahl der Baugenehmigungen und Genehmigungsfreistellungen beim Wohnbau deutlich im Vergleich zu 2022. Bayernweit seien vergangenes Jahr 58.732 Genehmigungen für Neubauten und Umbauten erteilt worden, ein Minus zum Vorjahr von 17.172 Genehmigungen oder 23 Prozent laut Statistik.

Vor allem der Neubaubereich macht Probleme - hier liegt das Minus sogar bei 24,7 Prozent. Dabei werden in Bayern laut dem Verband bayerischer Wohnungsbauunternehmen (VdW) dringend mehr Wohnungen benötigt. "Wir müssen die Baukosten dringend in den Griff bekommen", sagt VdW-Direktor Hans Maier. Denn Bayerns Bevölkerung wachse nach den Angaben der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2042 weiter von momentan 13,4 Millionen auf dann gut 14 Millionen Menschen.

Neubauprojekte scheiterten laut VdW oft an den hohen Kosten, weil sie deshalb nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar seien. "Dabei brauchen wir in Bayern dringend mehr Wohnungsbau", sagte Maier. Allein die VdW-Mitglieder hätten ihre Neubauinvestitionen für 2024 um 40 Prozent reduziert. Das ist problematisch, weil zum VdW mehr als 500 sozial orientierte Wohnungsunternehmen gehören. Und die wiederum verwalten mehr als 545.000 Wohnungen, in denen ein Fünftel aller bayerischen Mieter leben.

Den stärksten Rückgang gab es mit minus 43,8 Prozent in Unterfranken und mit minus 41,8 Prozent in Niederbayern. Dagegen fiel der Rückgang mit minus 10,4 Prozent in Oberbayern vergleichsweise gering aus. Das liegt wohl auch daran, dass es in kreisfreien Städten sogar ein Wohnungsbauplus von 4,3 Prozent, in den Großstädten sogar von 8,8 Prozent gab. In den Landkreisen dagegen sackte die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber 2022 regelrecht ab - um mehr als ein Drittel, nämlich um 33,7 Prozent.

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