München (epd). Die bayerische SPD-Landtagsfraktion will eine stärkere Beteiligung von jungen Menschen an politischen Entscheidungen. Die Sozialdemokraten haben deshalb ein Antragspaket mit dem Titel "Demokratie braucht Jugend" geschnürt, das am Donnerstag teilweise im Sozialausschuss des Landtags diskutiert werden sollte, teilte die Fraktion in München mit. Darin fordert die SPD etwa eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre für Bundes-, Landes und kommunaler Ebene.

Die SPD-Abgeordnete und Sozialausschuss-Vorsitzende Doris Rauscher sagte, die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig es ist, Jugendliche in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. In den vergangenen Monaten seien alle Entscheidungen der letzten Monate nämlich "nicht mit ihnen, sondern über sie getroffen worden". SPD-Abgeordneter Arif Tasdelen ergänzte, man wolle allen jungen Menschen Beteiligung ermöglichen. In Bayern sei dies bislang aber "leider sehr davon abhängig, wo man wohnt".

Neben der Absenkung des Wahlalters soll in Bayern auch die Gemeindeordnung geändert werden, damit Jugendliche tatsächlich mitgestalten können. So könnten sie etwa in Planungen einbezogen werden, die sie betreffen. Außerdem sollen landesweit verbindliche Ziele und Qualitätskriterien zur Beteiligung junger Menschen auf allen Ebenen in Bayern festgelegt werden.