München (epd). Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat mit Blick auf den Krieg im Gazastreifen vor einer wachsenden Terrorgefahr im Freistaat gewarnt. "Je länger dieser Konflikt dauert, desto größer ist die Emotionalisierung und damit die Gefahr, dass jemand auf dumme Gedanken kommt", sagte Herrmann gegenüber der Augsburger Allgemeinen (Mittwochausgabe).

Seinen Angaben zufolge liegen derzeit zwar keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne in Bayern vor. Aber erst vor knapp zwei Wochen hatten die Behörden die Festnahme von vier mutmaßlichen Angehörigen der Terrororganisation Hamas gemeldet. Sie sollen Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Deutschland geplant haben. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt, die Anschlagsgefahr sei so hoch wie seit Langem nicht mehr.

Damit Bayern Deutschlands sicherstes Bundesland bleibe, werde die Staatsregierung 2.000 zusätzliche Stellen bei der Polizei schaffen, kündigte Herrmann an. Mit 45.000 Stellen sei schon jetzt ein Höchststand erreicht. 2008 hatte Bayerns Polizei 300 Stellen je 100.000 Einwohner, heute sind es 337 je 100.000.

Die Zahl der Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) hat in diesem Zeitraum nach den Daten des Innenministeriums kontinuierlich abgenommen. In keinem anderen Bundesland ist die Kriminalitätsbelastung geringer. Fürth, Erlangen und München sind nach den Zahlen des Jahres 2022 die drei sichersten deutschen Großstädte.

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