Schweinfurt (epd). In der Vesperkirche wird die Nächstenliebe laut der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski konkret. "Hier wird Liebe zur Tat", sagte sie am Sonntag zur Eröffnung der Vesperkirche in der Schweinfurter St. Johanniskirche laut Predigtmanuskript. Die Theologin bezog sich auf die Jahreslosung "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Das sei zwar nicht immer einfach, aber es gebe "so viele Möglichkeiten, all unsere Dinge in Liebe geschehen zu lassen": Kleinigkeiten, Unspektakuläres, ohne zu überlegen.

Die Jahreslosung aus dem Korintherbrief des Paulus sei "ein Satz wie ein Programm - für mehr als ein Jahr", sagte Bornowski. Er sei "kein süßlicher, schnulziger Satz, sondern durchaus geerdet". Paulus habe diesen Satz in die Wirklichkeit einer streitenden Gemeinde hineingesprochen: "Zu Menschen, die empfindlich und gekränkt sind, unversöhnlich und rechthaberisch." Wenn sie dies lese, fühle sie sich mit einbezogen, sagte Bornowski: "Weil ich natürlich auch nicht immer alles in Liebe tue." Trotzdem sollte dies die Grundhaltung sein.

Die Schweinfurter Vesperkirche gibt es seit 2015, sie ist damit die älteste in Bayern. Sie war als Pilotprojekt von Landeskirche und bayerischer Diakonie ins Leben gerufen worden. Sie dauert heuer bis zum 4. Februar. In den kommenden zwei Wochen wird es täglich ein kostengünstiges, vollwertiges Mittagessen für 1,50 Euro geben. Die günstigen Mahlzeiten sind aber nur ein Aspekt unter vielen. Sie sei "mehr als ein Restaurant", es gehe auch um Seelsorge, Gespräche sowie das "Wort in der Mitte" - ein christlicher Impuls um 12 Uhr.

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