München (epd). Vor der Gefahr von Altersarmut in Bayern hat die SPD gewarnt. Sie reagierte auf eine am Sonntag veröffentlichte Datenanalyse des Bayerischen Rundfunks (BR), nach der Menschen in Bayern gefährdeter seien, im Alter arm zu sein, als in allen anderen Bundesländern. Demnach seien mehr als ein Fünftel der über 65-Jährigen im Freistaat von Armut bedroht.

Sie sehe dies mit Besorgnis, sagte die Vorsitzende des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag, Doris Rauscher (SPD). Um der Tendenz in Zukunft entgegen zu wirken, seien ein höherer Mindestlohn und ein Ausbau der Kinderbetreuung wichtig. Insbesondere Frauen seien von Altersarmut betroffen, so Rauscher. Frauen hätten in der Vergangenheit wegen fehlender Betreuungsangebote häufig nicht arbeiten können und seien von ihren Ehemännern abhängig.

Ein höherer Mindestlohn würde den Niedriglohnsektor auf einen Schlag austrocknen, stellte Rauscher fest. Von einem Mindestlohn von zwölf Euro würde eine Million Menschen in Bayern direkt profitieren. 40 Prozent der erwerbstätigen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern in Bayern seien im Niedriglohnsektor beschäftigt. Für sie wäre ein höherer Lohn ein Schutz gegen Altersarmut.