München (epd). Angesichts katastrophaler Zustände im Gazastreifen verliert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Geduld mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. "Ich habe Premier Netanjahu mehrfach aufgefordert, die humanitäre Lage erheblich zu verbessern - nach wie vor gibt es aber zu wenige Hilfslieferungen", sagte Kanzler Scholz der Süddeutschen Zeitung am Freitag. Mehr als eine Million Menschen müssten versorgt werden.

Auch mache sich der Kanzler Sorgen wegen der von Israel angekündigten Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen. "Erst wurde die palästinensische Zivilbevölkerung aufgefordert, in den Süden zu fliehen, um Sicherheit zu finden. Und jetzt gibt es keine guten Fluchtalternativen in Gaza mehr", sagte Scholz der Zeitung. Der Kanzler betonte, Israel habe das Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Israel müsse sich aber "an die Regeln des Völkerrechts halten". Langfristig könne nur eine Zwei-Staaten-Lösung echten Frieden in der Region bringen, sagte Scholz.

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