München (epd). Der Vorsitzende des Münchner Diözesanrats, Armin Schalk, hat Kürzungspläne beim Reli-Unterricht an Grundschulen abgelehnt. Der Religionsunterricht vermittle Orientierung, Werte und Leitbilder, sagte Schalk laut einer Mitteilung der Erzdiözese München und Freising vom Freitag. In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt gefährdet sei, Streichungen "auch nur in den Raum zu stellen" sei unangebracht. Gerade im Religionsunterricht werde Solidarität eingeübt, Verantwortung trainiert und Gemeinsinn vermittelt, betonte Schalk.

Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) hatte Medienberichten zufolge am Donnerstag im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags angekündigt, eine Wochenstunde Religion in der dritten und vierten Grundschulklasse für mehr Förderung in Deutsch und Mathe zur Verfügung stellen zu wollen. Auch in Englisch könnte Unterrichtszeit umgenutzt werden. Nicht kürzen wolle sie beim Sportunterricht, so Stolz.

Schalk sagte, das Anliegen einer verstärkten Förderung in Deutsch und Mathematik sei nachvollziehbar. Es brauche dafür aber "kreative und flexible Lösungen", die nicht zulasten des Reliunterrichts gingen. "Keine Einsparung bei der Wertevermittlung, Hände weg vom Religionsunterricht!", forderte Schalk.

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