Nürnberg, Altdorf (epd). Die Gegner eines geplanten Sandabbaus in einem 50 Hektar großen Teil des Nürnberger Reichswald können Hoffnung schöpfen. Die Regierung von Mittelfranken hat bei einem Raumordnungsverfahren festgestellt, dass das Vorhaben nicht raumverträglich ist, wie sie am Freitag mitteilte.

Eine Firma plant im Staatsforst westlich von Röthenbach bei Altdorf (Landkreis Nürnberger Land), nahe der Autobahn A 6, 35 Jahre lang Quarzsand abzubauen. Nach dem Abbau sollen die Gruben wieder verfüllt werden. Der betroffene Wald sei als Bannwald besonders geschützt, teilte die Regierung mit. Eine beabsichtigte Rodung könne nicht ausgeglichen werden, da der hier vorkommende besondere Kiefernwaldtyp auf sandigen Boden angewiesen sei, stellten die Fachstellen in dem Verfahren fest. Weil die Firma die entstehenden Gruben mit Bauschutt auffüllen will, würden diese Kiefern nicht mehr wachsen. Ersatz an anderer Stelle aufzuforsten sei nicht vorgesehen. Vertieft müsse noch untersucht werden, wie sich der Abbau auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirke, ob besonders geschützte Arten vorkommen und welche Auswirkungen es auf den Wasserhaushalt geben könnte, heißt es in der Mitteilung.

Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens bedeutet noch nicht das endgültige Aus für das Vorhaben. Es fließt nach Angaben der Behörde in ein Genehmigungsverfahren ein, in dem dann rechtsverbindlich entschieden werde.

Um den Nürnberger Bannwald machen sich viele Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen in der Region derzeit Sorgen. Mitte Juli organisierten sie eine Kundgebung "Rettet den Reichswald", um gegen die Sandabbau-Pläne, die Pläne für ein ICE-Instandhaltungswerk und ein neues Gewerbegebiet bei Lauf zu protestieren. Die laufenden Planungen bedrohen laut Kritikern alle den Wald.