München (epd). Millionen Bürgerinnen und Bürgern müssen einem Zeitungsbericht zufolge mit finanziellen Engpässen im Alter rechnen. Nur jeder vierte Erwachsene bis 65 hat einen Riester-Vertrag zur Altersvorsorge, wie laut "Süddeutscher Zeitung" (Mittwoch) aus einer noch unveröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Bei der Einführung der geförderten Vorsorge 2002 war demnach ein weit höherer Anteil geplant.

Laut dem Bericht sind diejenigen am schlechtesten geschützt, die ohnehin wenig Rente haben werden. 2020 hätten nur elf Prozent der ungelernten Arbeiter einen Riester-Vertrag gehabt, aber 42 Prozent der angestellten Führungskräfte. Unter den 20 Prozent Bestverdienern in Deutschland sorgten drei Mal so viele vor wie bei den unteren Einkommen.

Durch Kürzungen bei den gesetzlichen Renten sind die Lücken im Alter groß. Die "Süddeutsche Zeitung" verweist auf eine DIW-Studie von 2018, wonach jeder zweite 55- bis 64-jährige Arbeitnehmer später nicht genug gesetzliche und betriebliche Rente bekommen wird, um seinen heutigen Konsum inklusive Wohnen finanzieren zu können. Im Schnitt fehlen demnach monatlich 700 Euro.

Zur Schließung der Lücke können Riester-Verträge nur wenig beitragen, wie es laut der Zeitung in der neuen Studie heißt. Ruheständler, die bereits Geld aus einem Riester-Vertrag erhalten, bekämen im Schnitt nur 80 Euro monatlich. Das mache nur fünf Prozent ihrer Alterseinkommen aus. Zwar sollten künftig die Beiträge steigen, das werde jedoch nicht ausreichen, um die Lücken im Versorgungsniveau zu schließen.