München (epd). Mit einem haushohen Graffiti erinnern Münchner Künstler an die schrecklichen Folgen weltweiter Bombenangriffe auf die Bevölkerung. Jährlich würden zehntausende Zivilisten bei Bombardierungen in Kriegsgebieten getötet oder verletzt, teilte das Graffiti-Kollektiv Melander Holzapfel, Lion Fleischmann und Werner Walossek in München mit. Mit seiner Aktion im Münchner Werksviertel beteiligt es sich an der Kampagne "Stop Bombing Civilians" der Hilfsorganisation Handicap International. Sie will politisch Verantwortliche zum Umdenken bringen und einen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten leisten.

Das Graffiti auf der Münchner Hauswand zeigt eine verängstigte Familie, die Schutz vor Bomben sucht. Die internationale Staatengemeinschaft müsse endlich eine konkrete und politisch wirksame Erklärung gegen Bomben auf Wohngebiete verabschieden, forderte die Leiterin der Politischen Abteilung von Handicap International, Eva Maria Fischer. Diese Angriffe hätten verheerende Auswirkungen: Sie hinterließen verwüstete Städte im Irak, in Afghanistan, Syrien oder Jemen, führten zu psychologischen Traumata, zu Vertreibung und Verarmung, zerstörten lebensnotwendige Infrastrukturen und zerrütten das soziale und wirtschaftliche Gefüge. Würden Explosivwaffen in bewohnten Gebieten eingesetzt, seien 90 Prozent der Opfer Zivilisten.