München (epd). Nach der Attacke auf einen Reporter des Bayerischen Rundfunks (BR) im Anschluss an eine Pressekonferenz in München am Dienstag zeigt sich Gesundheitsminister Klaus Holetschek besorgt: "Der Vorfall auf dem Marienplatz ist höchst alarmierend. Ich danke allen Anwesenden, die aufmerksam waren und dazu beigetragen haben, diese gefährliche Situation zu meistern. Ich habe großes Vertrauen darin, dass die Polizei die Ermittlungen zu den Motiven und Hintergründen des Angreifers sorgfältig führt", sagte der Minister in einer Pressemitteilung am Freitag.

Holetschek sagte weiter, dass Hass und Gewalt in der Corona-Pandemie zugenommen hätten und das Leben ein Stück weit gefährlicher geworden sei, nicht nur für in Journalismus und Politik Tätige, sondern für alle Menschen, die sich für andere einsetzen. "Ich werde mich nicht durch Drohungen davon abbringen lassen, weiter für den bestmöglichen Schutz der Menschen in der Corona-Pandemie zu kämpfen", sagte der Politiker.

Der BR-Reporter ist nach Angaben des Senders von einem junger Mann während eines Interviews im Anschluss an eine Pressekonferenz des Gesundheitsministers mehrmals mit der Faust auf den Kopf geschlagen worden. Auf dem Weg zum Auto habe der Angreifer ihm erneut aufgelauert, ihn beschimpft und "Ich vernichte euch alle" gerufen. Daraufhin wurde er festgenommen. Neueste Recherchen des BR haben ergeben, dass der Mann aus dem rechten Spektrum schon vorher andere Medienvertreter bedroht habe. Womöglich habe er auch den Minister angreifen wollen. Ein Fotograf, der Zeuge war, wirft laut BR-Recherche der Polizei vor, nicht ausreichend reagiert zu haben. Diese weist den Vorwurf zurück.