München (epd). Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sieht die Impfzentren im Freistaat gut auf bevorstehende Corona-Impfungen vorbereitet. "Wir können in Bayern zügig mit den Impfungen beginnen, sobald der angepasste Impfstoff im September angekommen ist", sagte Holetschek am Dienstag laut Mitteilung in München. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Montag angekündigt, dass zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bereits Anfang September ausgeliefert werden sollen.

Holetschek sagte, es müssten "rasch ausreichend Impfdosen zur Verfügung gestellt werden, um die zu erwartende Nachfrage decken zu können". Er warb zugleich für rasche Auffrischungsimpfungen auch mit dem bisherigen Impfstoff. "Gerade Menschen, die einer vulnerablen Gruppe angehören, sollten sich zeitnah eine Auffrischungsimpfung holen - und nicht auf den angepassten Impfstoff warten", erläuterte der CSU-Politiker weiter: "Auch wer Großveranstaltungen wie das Oktoberfest besuchen will, sollte auf einen rechtzeitigen ausreichenden Impfschutz achten."

Die deutschen Kassenärzte haben sich unterdessen für eine schnelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Anwendung der angepassten Impfstoffe ausgesprochen. Sie seien die "wissenschaftliche Richtschnur" für die Ärzte. Vorausgesetzt, die Impfstoffe erreichten die Praxen in ausreichender Menge, würden niedergelassene Ärzte die Corona-Schutzimpfungen dann auch rasch durchführen können, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Mittwoch).

Der angepasste Impfstoff wird voraussichtlich nur für Auffrischungsimpfungen zugelassen, teilte das bayerische Gesundheitsministerium weiter mit. Für die Grundimmunisierung - also alle bisher nicht Geimpften - stünden weiter die bisher eingesetzten Impfstoffe zur Verfügung.