Nürnberg (epd). Als Schritt zu einer offeneren und menschenfreundlicheren Migrationspolitik hat der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda) das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz begrüßt. In der Vergangenheit habe Migrationspolitik die Migration "oft verhindert statt gefördert", sagte kda-Leiter Johannes Rehm in einer Pressemitteilung vom Freitag. Dabei seien angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels in den nächsten Jahren "hohe Zuwanderungszahlen von Erwerbstätigen aus dem Ausland" sowie weniger Bürokratie und eine freundlichere Willkommenskultur nötig.

Der Arbeitskräftemangel gefährde "viele Wirtschaftsbranchen und das gesellschaftliche Leben insgesamt", sagte der evangelische Theologe und forderte eine neue Haltung zur Arbeitsmigration. Die Kirchen könnten dabei mit dem Gebot der Nächsten- und Fremdenliebe ihre christliche Perspektive einbringen. "Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes, egal woher er oder sie kommt", betonte Rehm. Der Pfarrer lobte letzte Änderungen am Gesetz wie die Ermöglichung eines rechtlichen "Spurwechsels" von Flüchtlingen in die Arbeitsmigration oder die Erweiterung des Familiennachzugs für Inhaber einer "Blue Card".

Der Bundestag hatte das Gesetz am Freitagvormittag mit den Stimmen der Regierungskoalition beschlossen. Die Reform sieht unter anderem ein Punktesystem für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland vor und erleichtert die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.

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