Die evangelische Kirche in Bayern hat im vergangenen Jahr knapp 59.000 Mitglieder verloren. Wie die bayerische Landeskirche am Donnerstag in München mitteilte, gehörten ihr zum Stichtag 31. Dezember 2023 rund 2.085.000 Mitglieder an. Das entspricht einem Rückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Damit liegt Bayern unter der bundesweiten Quote: Deutschlandweit hat die evangelische Kirche im vergangenen Jahr erneut mehr als eine halbe Million Mitglieder verloren - ein Rückgang um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen gab die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ebenfalls am Donnerstag bekannt.

Die bayerische Landeskirche schlüsselte konkret auf, wie sich die Zu- und Abgänge im vergangenen Jahr aufteilten:

  • Getauft wurden 17.200 Personen, eingetreten sind knapp 2.200.
  • Etwa 25.000 Personen wurden kirchlich bestattet.
  • Rund 45.500 Menschen sind ausgetreten.

Die Zahl der Austritte hat damit im Vergleich zum Vorjahr abgenommen: 2022 haben rund 48.500 Menschen der evangelischen Kirche in Bayern den Rücken gekehrt.

Bei kirchlichen Trauungen gaben sich im vergangenen Jahr 3.633 Paare das Ja-Wort, im Vorjahr waren es noch 4.085 Paare. 16.115 Jugendliche wurden 2023 konfirmiert; im Vorjahr waren es 16.726.

Bayerischer Landesbischof: Glaube ist Quelle der Hoffnung

Der bayerische Landesbischof Christian Kopp betonte, dass in unsicheren Zeiten mit Klimawandel und Kriegen der christliche Glaube eine starke Quelle der Hoffnung sei. In Zeiten des Wandels stehe die Kirche für Tradition und für Innovation. Es sei wichtig, dass Kirche aktiv sei und den Menschen zeige, dass sie nicht allein seien. Zu der Aktion "einfach heiraten" am 24. April etwa seien 631 Paare ohne Voranmeldung gekommen; im vergangenen Jahr waren es 252.

Bundesweit erreichte der Mitgliederverlust einen Rekordwert. Rund 21,9 Prozent der deutschen Bevölkerung sind demnach noch Mitglied einer der 20 evangelischen Landeskirchen (2022: 22,7 Prozent). Auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer sanken im Jahr 2023, und zwar um 5,3 Prozent auf gut 5,91 Milliarden Euro. Grund für den Mitgliederschwund sind Kirchenaustritte und Sterbefälle.

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